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TÖRN 112.19 – Position 09.04.2019

Tagesbericht

Törn:                                    112.19
Datum:                                09.04.2019
Mittagsposition:              48° 48,8‘ N   005° 26,5‘ W
Das Wetter:                      wieder schöne Sonne, trotzdem kalter Wind aus Süd-Süd-Ost
Titel/Überschrift:            noch 170 Meilen bis Cherbourg

 

Es motort und motort und motort… Die 0-4 und die 4-8 Wache machen beide Maschinenwache und teilweise dürfen die Trainees sogar ausschlafen, was aber nur dem ein oder anderen gelingen mag. Nachts bekamen wir nämlich ordentlich Dünung von der Seite und wer nicht schon in der Koje von links nach rechts gerollt wurde, dem schwappte spätestens beim Frühstück die zu voll gefüllte Kaffeetasse über. Dazu gab es übrigens Kaiserschmarrn mit wahlweise Zucker oder viel Zucker – sehr lecker!

In der Hoffnung, die Alex hört auf, so stark zu rollen, setzten wir dann in der 8-12 am Vormittag die unteren Stagsegel, das Ergebnis war aber eher mittelmäßig zufriedenstellend und der Wind kam immer noch schön von vorne auf die Nase. Allerdings vermuteten wir einen Dreher gegen Mittag/Nachmittag, vielleicht war ja noch ein bisschen Segel setzen drinnen… Falls ja standen dazu aber die Rahen noch falsch und selbstverständlich ließen wir es uns in der 8-12 nicht nehmen eine schöne Brassparty zu veranstalten. Trotz kleiner Wache brassten wir schön gleichmäßig Vortopp und Großtopp rund, womit theoretisch alles klar gewesen wäre zum Segel setzen, falls der Wind mitgemacht hätte. Das erhoffte Drehen blieb aber leider aus, die Rahsegel blieben unten und stattdessen schob uns der Unterwasserbesan in das Verkehrstrennungsgebiet am Eingang des Kanals hinein. Ab hier hieß es dann staunen, was für gigantische Ausmaße ein Containerschiff haben kann.

Wie gut, das zumindest zum Bestaunen der vorbeiziehenden Schiffsgiganten Zeit bzw. Wetter blieb. Es schien richtig schön die Sonne und wenn man sich ein windgeschütztes Plätzchen gesucht hatte konnte man tatsächlich erahnen, dass der Frühling auf dem Vormarsch ist. Gegen Nachmittag ließ dann auch das rollen nach, die Stagsegel wurden wieder weggenommen, der Schandkegel von seiner Position unter den vorderen Stagsegeln entfernt. Viel mehr passierte dann auch zunächst erstmal nicht.

Es folgte das Abendessen und gegen Ende des Tages, nach einem teils durch Wolken verdeckten, aber immer noch schönen Sonnenuntergang, wurde es wieder zapfig kalt an Deck und alle außer die stehende Wache verzog sich ins Warme.

So geht es weiter Richtung Cherbourg, im Zeitplan stehen wir gut und wer weiß, vielleicht sind ja noch die ein oder anderen Schlenker drinnen für Segelmanöver, bevor wir unseren Zielhafen anlaufen müssen.

 

Einmal mehr liebe Grüße aus der 8-12 und bis morgen.