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TÖRN 162.20 – Position 31.07.2020

Tagesbericht 31.07.2020

Mittagsposition:           Position  55°19.3’N  015°12.2’E  (Christiansö) Wind WNW 4-5
Das Wetter:                   Die Sonne ist da

Christiansö rund

In den (sehr) frühen Morgenstunden umrunden wir die Nordspitze von Bornholm mit Kurs auf ihren kleinen Nachbarn Christiansö, eine kleine, flache Insel, die keinen Photographen zum Wechsel auf das Weitwinkelobjektiv drängt. Dabei nehmen wir nach und nach die Segel weg, und die unglaubliche, kleine, aber seeehr starke 4-8 Wache (zu der auch der Verfasser gehört….) brasst so feinfühlig und geschickt, dass kaum jemand Notiz davon nimmt, dass wir tatsächlich zwei Halsen hintereinander ganz alleine gefahren sind – man spricht in der Wache auch von „Soft-Halsen“. Kurz darauf, noch vor Zwei Glasen der 8-12-Wache, gehen wir vor der reizvollen Insel vor Anker.

Am Nachmittag dann kommt der touristische Teil unserer Reise zu voller Geltung: Bei strahlender Sonne und erfrischend-warmen 17° Wasser kommen die Badefreudigen voll zum Zuge, die beiden Boote werden ausgesetzt, und die Alex ebenso wie die Insel werden vielfach auf die (digitale) Platte gebannt. Die Boote fahren sogar durch die kleine Stadt Christiansö; nur der lockenden Versuchung eines Landganges widersteht die Besatzung diszipliniert, um in diesen Zeiten des Corona-Virus unseren tadellosen Status nicht zu gefährden.

Ein solcher Tag wäre natürlich ohne Einkaufsmöglichkeiten unvollständig, und so öffnet die bordeigene Schlappskiste ihren Verkaufsstand, und Viele aus der Crew decken sich mit schönen und zweckmässigen Alex-Artikeln ein: Mützen, T-Shirts, Halstücher sind gefragt, aber der unangefochtene Verkaufsschlager ist „Renate“ – die kleine grüne Badeente, die reichlich neue Freunde gewinnt und sicher noch manche Badewanne zieren wird.

Die Arbeit kommt natürlich auch vor Anker nicht zu kurz: die angehenden Matrosen und Leichtmatrosen befreien den kampfesmüden Jager aus dem Rigg und ersetzen ihn durch einen zum Hilfsjager ernannten Reserve-Aussenklüver (in der Segellast soll es heftige Debatten gegeben haben, ob das nun eine Beförderung oder Degradierung sei – wir werden sehen, wie sich das Segel an seinem ungewohnten Platz benimmt).

Mit der Entscheidung der Schiffsführung, erst am nächsten Morgen den Anker hieven zu wollen, um wieder gen Westen zu fahren, sucht eine zufriedene Crew ihre Kojen heim und freut sich auf die eine oder andere Stunde lang ersehnten Zusatz-Schlaf.

Mit starken und sonnigen Grüßen von Bord