Tagesbericht 07.09.2019
Törn: 142.19
Datum: 07.09.2019
Mittagsposition:
Das Wetter:
Titel/Überschrift: Theoriestunde im Morgengrauen
Was für ein herrlicher Start in den Tag. An Deck eröffnete sicher wieder ein phänomenaler Sternenhimmel. So übten wir uns in einer freien Minute in Erkundungen von Sternenbildern, vor allem die Sternzeichen, für die Fortgeschrittenen Sternengucker unter uns, waren besonders spannend.
Die See hatte sich beruhigt und es wehte ein mäßiger Wind – Zeit für eine Theorieschulung vom Toppsmatrosen. Zugegeben um 5 Uhr morgens eine Theoriestunde von der Alex zu bekommen, ist schon allein wegen der noch eingeschränkten Aufnahmefähigkeit sportlich und durchaus eine ungewöhnliche Erfahrung, aber einer so erfahrenden Seebärin, wie Ilka zu lauschen, mobilisiert alle abrufbaren Lebensgeister und die Öhrchen waren gespitzt.
Wir bekamen extra von Franka, unserer Steuerfrau, ein Licht an Deck angeschalten, welches sonst um diese Zeit im Dunkeln liegt und man sich eher auf seinen Tastsinn verlassen muss. Eine Idee vom doch sehr komplexen Rigg zu bekommen und ungefähr die Verortung der schier 1000 Tampen zu wissen, ist ziemlich sinnvoll und am Ende eine große Hilfe für jedes Kommando oder Anweisung vom Toppsmatrosen, zuletzt für ein erfolgreiches Manöver.
Das zeigte sich dann auch direkt am Nachmittag in einem kurzfristig angesetzten Halsen-Manöver und hier diesmal wenig Zeit zur Vorbereitung blieb. Die Kommandos feuerten nur so über das Deck, jede Menge Gewusel und jeder Handgriff sollte schon sitzen. Der abflauende Wind spielte uns hier leider nicht in die Karten. Aber Rasmus, den wir noch in den Mittagsstunden mit einem sehr großzügigen Schluck gutem Sherry vom Captain persönlich ausgeschenkt beim traditionellen „Besan-Shot-An“ wohl gesonnen stimmen wollten, erhörte uns. Mit etwas Geduld kam der erhoffte Segelwind und wir konnten Kurs auf Isola di Panarea nehmen, unseren ersten anvisierten Ankerplatz.
Mit einem tiefroten Sun Downer verabschiedete sich der Tag und unsere Wacht. Unsere Wachablöse wünschten wir „Goode Wacht“ und für uns hieß es nach einem gemeinsamen Feierabendbierchen bald eine „Goode Ruh“.