Tagesbericht
Törn: 109.19
Datum: 11.03.19
Mittagsposition: Breite 28° 55,2´(N) Länge 015° 32,3´(W)
Das Wetter: bedeckt mit sonnigen Abschnitten
Titel/Überschrift: Überraschungsbesuch mit Folgen auf Gran Canaria
Ich heiße Erich und lebe in Las Palmas de Gran Canaria. Eines Morgens beim Frühstück schaute ich wie immer in den Hafen und sah – ein großes Segelschiff, deutlich größer als die, die ich dort sonst liegen sehe. Ein Blick in das Internet genügte und ich wusste nun, es handelt sich bei diesem Schiff um die Alexander-von-Humboldt II aus Bremerhaven. Ich wurde neugierig und schaute mir sofort die Webseite und auch den Törnplan an, recherchierte – und buchte spontan den nächsten Törn von Gran Canaria nach Teneriffa.
Am 06.03.19 fand ich mich pünktlich am Schiff ein, um einzuchecken. Ich wurde sehr freundlich empfangen und zu meiner Kammer / Koje geleitet. Die Raumverhältnisse waren dann doch deutlich kleiner, als ich sie mir anfangs vorgestellt habe.
Der erste Tag verlief mit Einführung in das Bordleben inklusive Wacheinteilung, Sicherheitshinweisen an Bord und einer Runde durch das Schiff zur Orientierung.
Am 07.03.19 liefen wir dann nach dem Bunkern von Lebensmitteln aus dem Hafen von Gran Canaria aus. Hier noch mit Motorkraft, bald aber schon unter Segeln. Das Schiff schaukelte von vorne bis hinten, rechts nach links – ich bekam dann die beruhigende Mitteilung: das bessert sich, wenn wir erst draußen sind und unter Segeln laufen.
Meine erste Nachtwache zeigte mir, dass ich nicht sehr gut auf dieses spontane Abenteuer vorbereitet war, denn ich hatte nicht wirklich geeignete Kleidung für ein Leben auf See mitgebracht. Wir setzten Segel, hatten Ausguckwache und durften auch mal an das Ruder. Das Rudergehen hat mir von allen Aktionen hier an Bord am meisten Spaß gemacht. Nach ein paar Tagen konnte ich mich auch sicherer auf dem Schiff bewegen, das beruhigte mich sehr. Besonders erwähnen möchte ich die Kameradschaft und Hilfsbereitschaft aller hier an Bord. Die Teamarbeit mit der Besatzung der Gorch Fock und der anderen Mitsegler tat ihr übriges, dass ich anfing, mich wohl zu fühlen an Bord.
Abschließend möchte ich noch meine eigene Frage, die mich doch zu Beginn des Törns sehr beschäftigt hat, beantworten: Würde ich wieder einen Törn an Bord der Alexander-von-Humboldt II buchen? Vermutlich schon, allein schon deshalb, weil mich dieser Tripp aus meiner Komfortzone herausgeholt hat und das nehme ich als positive Erfahrung auf jeden Fall mit. Heute freue ich mich auf die verbleibenden Tage an Bord der Alex-2.