Tagesbericht
Törn: 103.20
Datum: 01.02.2020
Mittagsposition: Hafen von Las Palmas
Wetter: Sonne, 28 °C
Liebe Alex-Fans,
der Tag begann um 7 Uhr mit einem sanften Wecken über die Bordlautsprecher. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es mit dem „Ernst des Lebens“ los: Die Trainees enterten nach ausführlicher Erklärung erstmalig einen „richtigen“ Mast, sie hatten an Land schon auf einem Übungsmast die Grundlagen gelernt. Das fühlte sich an Bord doch anders an und machte offensichtlich großen Spaß. Die Stammcrew der „Alex“ war mit dabei und beobachtete interessiert, wie die Marine- Ausbilder vorgingen und alles erklärten. Dabei stellten wir fest, dass wir auf der „Alex“ beim Anlernen der Trainees das meiste sehr ähnlich machen, den einen oder anderen Tipp können wir sicher in Zukunft gut verwenden.
Dann begann an Deck eine meisterhafte Übung in Multitasking: Die eine Hälfte der Crew brasste zur Übung den Großtopp und setzte probeweise das eine oder andere Segel, während der Rest sich um die Proviantübernahme kümmerte. Viele fleißige Hände transportierten in einer langen Kette Tiefkühlkost, Obst und Gemüse, Getränke und vieles mehr von Land über die Gangway bis zu den „Lasten“ (Provianträumen) zwei Decks tiefer. Die Köche hatten ordentlich zu tun, bis alles ordnungsgemäß verstaut war. Für Getränkewart Pierre bestand die Herausforderung darin, fast 1.000 Flaschen Bier, mehr als 3.000 Flaschen Wasser und 1.200 Dosen Softdrinks so in der Getränkelast unterzubringen, dass auch alle Getränkesorten im Zugriff sind. Er hatte offenbar genügend oft Tetris gespielt und konnte dieses 3D-Puzzle daher gut meistern.
Nachdem wir die Hälfte des Proviants verstaut hatten, wurden die Gruppen getauscht. So konnte die „Proviant-Gang“ das Brassen und Segel setzen üben und die „Brass-Gang“ ihre Muskeln beim Proviantschleppen weiter stärken. Diese Teamarbeit klappte bestens, nach knapp 2 Stunden war alles erledigt. Zum Lohn gab es ein leckeres Mittagessen. Danach ging es weiter mit der Ausbildung: Während ein Teil der Trainees den Vortopp rund brasste, schauten die übrigen von Land aus zu und konnten so genau beobachten, was sich dabei im Rigg wie bewegte. So verstanden sie die Zusammenhänge besser, als wenn sie an Deck gestanden hätten. Wenn wir im Hafen genug Zeit haben und die Crew groß genug ist, sollten wir das in Zukunft vielleicht immer so machen.
Kurz nach 16 Uhr war dann die Ausbildung beendet, der Rest des Tages war frei. Die meisten nutzten die Zeit, um noch einmal Baden zu gehen, einzukaufen, lecker Essen zu gehen oder noch etwas zu feiern.
Morgen Vormittag wollen wir auslaufen, dann können wir hoffentlich bald die Segel setzen. Wir freuen uns alle darauf.
Sonnige Grüße von Bord,
Kapitän Stefan und die Crew