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TÖRN 110.19 – Position 19.03.2019

Tagesbericht

Törn:                                    110.19
Datum:                                19.03.2019
Mittagsposition:              12:00     34° 32,9´(N)       014° 18,3´(W)
Das Wetter:                       18°C, Sonneschein, Wind
Titel/Überschrift:            Traumhafte 4/8 Wache

 

Liebe Leute daheim!

Heute mal ein Bericht über die 4/8 Wache.

Wie immer wurden wir von einem lieben Mitsegler um halb 4 angenehm, leise geweckt, was dem Weckdienst in den meisten Kammern sehr einfach fällt. In anderen Kammern war es schon wieder schwieriger, da man hier vor einem Hindernissparkur steht. Das Klettern über Jacken, Schuhen und Taschen, die verstreut in der dunklen Kammer lagen (dem starken Wellengang sei Dank) aber auch das Krabbeln auf dem Boden um den Kabeln die quer durch die Kammer gespannt sind, ausweichen zu können. Dann konnten endlich die Mitsegler der aufziehenden Wache geweckt werden. In voller Seglergarnitur (Windstärke: 4-5, Wellenhöhe: ca.2m ) und dem praktischen Gurt, krabbelt der Wachdienst auf allen vieren wieder aus den Kammern und war froh den ganzen Kabelleien entkommen zu sein.

Dann endlich der Wachwechsel mit kompletter Wache (es wurden tatsächlich alle geweckt!), keine Seekranken, nur die offiziell abgemeldete Backschaft. Ausguck und Rudergänger werden eingeteilt und abgelöst, 0/4 zieht ab, 4/8 sammelt sich Achtern. Leise Gespräche unter den halbwachen Seglern, harmonisches Anschweigen der Halbschlafenden. Zwischendurch allgemeine Faszination, wenn der leuchtende Plankton in den Wellen schwimmt. Dann geht es schnell wieder zurück auf die Bänke, auf denen sich kampfhaft festgehalten wird um nicht runter zu fallen.

Aber so eine Wache besteht ja nicht nur aus ausruhen und quatschen. Ein Tampen wird quer über Achtern gespannt und es heißt Knoten binden. Nach mehrfachen Vorführen von Toppsi und Matrosen, waren die Trainees dran. Ohje, Finger wurde mit eingeknotet, der Gurt war ständig eingeflochten und so schön wie bei dem Toppsi sah es bei keinem aus. Aber kein Problem für Toppsi und Matrosen, am Ende konnten sogar die Trainees mit den zwei linken Daumen perfekte Knoten binden.

Obwohl wir Knoten pauken mussten, wieder das Deck schrubben und bei Ausguck pitschnass wurden, macht es zusammen mit der ganzen Wache super viel Spaß. Vielleicht lag es ja auch an dem großen Schwarm Delfinen, die das Schiff während dem Sonnenaufgang für längere Zeit begleitetet haben. Bei solch einer traumhaften Kulisse, wird uns eine Sache wieder bewusst, das erlebt man nur auf der Alexander von Humboldt II.

 

Sonnige Grüße

Die Crew, die Alex, das Meer