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12022 – 10./11.06.2022 – Bordtagebuch eines Trainees aus der 8-12 Wache

  1. Einschiffung

Der erste Eindruck beim Einschiffen war überfordernd. Der Ablauf der Coronaprozedur und anschließender Kojenbelegung wurde kaum bis gar nicht kommuniziert- sodass ich für die Maskenregeln und wann ich wohin muss auf die Beobachtungen der Mitreisenden angewiesen war.

Nach der Begrüßung entspannte sich die Situation etwas, da wir in die wachen eingeteilt wurden und damit einen Ansprechpartner bekamen.

Die anschließende Schiffsführung gab zwar einen ersten Eindruck auf das kommende Abenteuer- half aber bei der Orientierung auf dem Schiff nur bedingt. Immerhin blieben die wichtigsten Wege Messe-Koje-Deck hängen.

  1.  Erstes Mal am Tampen

Es ist erstaunlich, auf wie viele weisen man ein Seil (das hier Tampen genannt wird) in zwei Händen halten kann. Und wie viele davon falsch sind, weil man sich sonst die Finger einklemmen könnte. Die Erklärungen sind verständlich aber im Eifer des Gefechts mache ich es trotzdem immer wieder falsch- was mir entweder mein geduldiger Toppsi oder ein eifriger Mitstreiter neben mir mitteilt. Abgesehen von den Kommandos und kleinen Fehlerchen kommen wir am Tampen gut zurecht und das überwiegende Gefühl ist: Ich bin nicht allein!

  1. Erstes Mal im Rigg

Auch für meine Mitreisenden ist das Klettern im Rigg Respekt einflößend und faszinierend zugleich. Ausgerüstet mit einem Klettergurt und zwei Karabinern durften wir nach der obligatorischen Sicherheitseinweisung erste „Gehversuche“ machen. Da die Stammcrew bei jedem Schritt mit Rat und Tat zur Seite stand, konnte sich jeder individuell nach oben vortasten. Ob der großen Höhe war das erklimmen durchaus mit Überwindung verbunden, die auch erst nach vielen Wiederholungen nachließ- aber die unvergleichliche Aussicht und das Gefühl über dem Schiff zu schweben, waren jede Anstrengung wert.

  1. Fazit

Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, wie knapp 80 Menschen auf so engem Raum gut zusammenarbeiten können- im Büro schaffen wir das nicht mal zu dritt. Aber das 3-Wachensystem, die zwanglose, lockere Atmosphäre und die Mischung aus Trainees und Stammcrew hat erstaunlich gut funktioniert. Kein Wunder- denn wir sitzen buchstäblich alle im selben Boot.