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103.21 – 03.02.2021 – Feuer und Eis

Datum:                         03.02.2021

Mittagsposition:         57°21,4´ N / 011°47,7´ E, Kattegat

Das Wetter:                -3°C, sonnig bis bewölkt, windig

 

Feuer und Eis

 

 

Als Mitglied der „0-4er Wache“ begann der Tag für mich eine halbe Stunde vor Mitternacht um eine heiße Tomaten-Ingwersuppe zu genießen, bevor die Nachtwache beginnt.

Trotz des deutlich auffrischenden Windes verlief die Wache überraschenderweise sehr ruhig, wir schafften es, unseren Kurs vier Stunden lang zu halten ohne ein einziges Manöver zu fahren. Aufgrund der außergewöhnlich kalten Temperaturen durften wir uns kurzzeitig in der Messe aufwärmen und uns von dem beißenden Wind erholen.

Das allgemeine Wecken ereilte uns um 10:30 mit den lieblichen Klängen von AC/DC – Hells Bells und der anschließenden Mittagsmahlzeit in Form von Kabeljaufilet mit Kürbisgemüse und Spinat.

Der zweite Teil der Wache entwickelte sich als deutlich ereignisreicher. Die Temperatur blieb bei eisigen -3°C bei pfeifendem Wind, der uns mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 7,3 Knoten an der schwedischen Westküste entlangführte. Dies gestaltete meine Aufgabe als Rudergänger merklich anspruchsvoller als noch bei den zwei bis drei Knoten Fahrt der Vortage.

Um 13:00 folgte eine Feuerübung für die gesamte Besatzung, bei der ein simulierter Brand durch die schiffseigenen Brandabwehrtrupps bekämpft wurde. Übungen wie diese sind im sonst normalen Wachrhythmus eine willkommene Abwechslung und Auflockerung für alle Anwesenden.

Nach dem „Löschen“ des Feuers konnten wir unsere Reise bei Windgeschwindigkeiten von inzwischen 20 bis 25 Knoten fortsetzen. Gegen Ende unserer Wache fuhren wir noch abschließend ein Halsenmanöver, welches sich bei der schrumpfenden Mannstärke der Besanwache als Herausforderung gestaltete. Nachdem wir aber auch diesen letzten Kraftakt gemeistert hatten, ging es für uns wieder in die Messe um uns mit einem erstklassigen Birnenkuchen zu stärken.

Im Laufe des Abends werden wir zum ersten Mal auf dieser Reise unseren Anker auswerfen und vor Marstrand eine ruhige Nacht zu verbringen. Ausgeschlafen setzen wir dann morgen unsere Reise fort, wohin genau es geht bleibt aber noch ungewiss.

 

Mit freundlichen Grüßen von der Alexander von Humboldt II,

Hauptgefreiter Hermann, Hörsaal 32