Blog

103.21 – 02.02.2021 – Die erste Halse

Datum:                       02.02.2021

Mittagsposition:          56°29,2‘ N / 011°50,7‘ E Kattegat-Store Bælt

Das Wetter:                3°C, sonnig, klares Wetter

 

Die erste Halse

 

Heute wurde ich um etwa zehn Uhr morgens geweckt, eine halbe Stunde früher, als ich es als Mitglied der „null – vierer Wache“ gewohnt bin.

Es stand nämlich unser zweiter Corona-Schnelltest an, um die Gesundheit unserer Besatzung noch einmal zu überprüfen. Ich persönlich bin auch ziemlich erleichtert darüber, dass wir hier an Bord noch das Leben ohne Corona – Maßnahmen führen dürfen, bevor es nach unserem Törn leider wieder in die „Lockdown – Normalität“ geht.

Nach einem deftigen Frühstück – Gemüsepatty mit Rotkohl und Kartoffelknödeln, was für die anderen Wachen das Mittagessen war – ging es pünktlich um 12 Uhr mit unserer Wachzeit los. Zu Beginn wurde uns schon erläutert, dass wir unsere erste Halse fahren würden. Gegliedert wird dieses Manöver in vorbereitende, durchführende und nachbereitende Maßnahmen.

Zum Wachbeginn durften wir Offizieranwärter der Besanwache aufentern, um die Segel für das Manöver vorzubereiten, während ich für das spätere Manöver als Rudergänger eingeteilt wurde.

Als wir damit fertig waren, haben unsere Ausbilder mit uns noch den ersten, berühmt- berüchtigten, „zehn von zehn Test“ durchgeführt. Dabei muss man zu den gewünschten Nägeln laufen und diese identifizieren. Ich war etwas aufgeregt, denn ich wusste nicht, ob ich überhaupt eine Handvoll richtig benennen könnte. Schließlich waren aber meine Kameraden und ich mit unseren Ergebnissen zufrieden.

Um 15:00 trudelten schon die ersten Kameraden der Großtoppwache ein, damit wir um 15:15 mit der Halse beginnen konnten. Wir haben vorbereitend also den Besan geborgen und den Baum mittschiffs gestellt. Ebenso bargen wir das Großsegel und die Fock. Danach stellten wir den Großtopp vierkant und schnappten uns anschließend den Vortopp und brassten ihn hart an. Als nächstes holten wir den Großtopp hart an und abschließend beendeten wir das Manöver mit einem „klar Deck überall“. Um wieder auf den ursprünglichen Kurs zurückzukommen, wiederholten wir das Manöver.

Ich durfte Erfahrung am Ruder sammeln; eine Kursänderung von 220 Grad macht man schon nicht alle Tage. Abgelöst wurde ich erst zu Ende meiner Wache und stand damit ganze zwei Stunden mit eiskalten Händen am Steuer.

Das i-Tüpfelchen des Tages war aber die Cremetorte von unserem Geburtstagskind Liz, welche uns allen mit einer wärmenden Tasse Tee oder Kaffee sehr mundete.

 

Mit herzlichen Grüßen von der Alexander von Humboldt II,

Obergefreiter Tupikau, Besanwache, Hörsaal 32