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TÖRN 180.20 – Position 10.10.2020

Das Wetter:                 Durchwachsen bei 14 Grad

Alle an einem Strang

Mit frischem Wind und mäßiger Bewölkung, die sich im Verlauf des Tages verzog, begann der Donnerstag in der Ostsee, nördlich von Rügen. Die Wachen verrichteten ihren regulären Dienst und beim morgendlichen Wecken stellte man fest, dass nachts noch eine Halse gefahren wurde, denn man wachte mit Schräglage zur anderen Seite in seiner Koje auf. Auf dem Plan für Donnerstag stand vor Allem Manöver zu fahren. Vormittags wurde zunächst eine erneute Abfrage der Belegnägel gefordert und die meisten von uns Offiziersanwärtern konnten sich nochmals verbessern und kamen teils nah an die 10 von 10 heran. Höhepunkt des Tages war ein All-Hands-Manöver, bei dem wortwörtlich jede verfügbare Hand gebraucht wurde. Bei gutem Wetter wurden von Backschaftern bis Ausguck alle in das Manöver eingewiesen und mit dem Befehl des fahrenden Segeloffiziers begann ein hervorragendes Zusammenspiel der gesamten Crew. In unter einer halben Stunde wurde die Halse gefahren, ohne dabei viel Höhe zu verlieren. Ein Kernelement der Ausbildung auf Großseglern ist für uns das Zusammenarbeiten in einer unbekannten Umgebung zu lernen und als Team zu funktionieren. Wie gut das Zusammenspiel bei dieser Halse funktionierte, beeindruckte sogar die Offiziere und Wachführer. Auch bei uns war die Freude über das Gelingen des Manövers groß und motiviert und zufrieden gingen die wachfreien Kameraden ihrer Arbeit unter Deck nach oder ruhten sich weiter aus. Gegen Abend segelten wir ein Stück weiter nach Osten und kamen nach Einbruch der Dunkelheit nördlich von Stettin nochmal zu einer Halse zusammen. Der Himmel war sternenklar und wir konnten einige Sternschnuppen beobachten. Bis kurz vor Mitternacht hatten wir dann Zeit in den Himmel zu gucken und auf die Wachablösung zu warten. Kurz vor der Ablösung waren wir alle so durchgefroren, dass sich die meisten beim Erblicken von Sternschnuppen nur noch eine schnelle Wachablösung wünschten.

Viele Grüße von Bord von OA Mesecke-von Rheinbaben, Kapitän Jörg-Peter und seiner Crew