Tagesbericht 12.08.2020
Mittagsposition: Vor Anker Stenholm
Das Wetter: sonnig, 23° schwacher Wind
Wo bleibt der Wind?
Der Wind meint es nicht sonderlich gut mit uns. Er weht zu schwach um uns das erträumten Ziel (norwegische Fjorde) erreichen zu lassen. Das würde einfach zu lange dauern und wir müssen ja auch wieder pünktlich zurück in Travemünde sein – schade.
So haben wir uns gestern gemächlich weiter nach Norden bewegt. Langweilig wurde uns aber dabei auch nicht – es gab trotzdem genug zu tun: Ausbildung in Seemannschaft, Knoten und anderen interessanten Themen, Decksarbeiten und nicht zuletzt, der tägliche leckere Nachmittagskuchen von Oskar haben den Tag nicht lang werden lassen.
Heute früh haben wir dann die westschwedischen Schären erreicht und sind bei der Schäre „Stenholm“ bei Fjällbacka vor Anker gegangen. Bei der Einfahrt durch die unzähligen Felsgebilde hatte ich als Ausguck die Aufgabe, Meldung über mögliche Gefahrenstellen zu machen. Enges Fahrwasser, enge Kurven – für den Kapitän war diese Einfahrt schon eine Herausforderung.
Von der Crew waren fast alle an Deck, um die faszinierenden Eindrücke zu genießen und auf Fotos festzuhalten. Es ist ja auch ein etwas besonderer Ort, denn auf Stenholm liegt der als „Gorch Fock“ bekannte Dichter Johann Kienau mit 12 anderen britischen und deutschen Marinesoldaten begraben, die bei der Schlacht im Skagerak 1916 ums Leben gekommen sind.
Vor Anker liegend wurde ein Shuttle-Service mit der „Weser“ zur Schäre eingerichtet (natürlich erst, nachdem vor Ort erkundet wurde, dass sonst niemand dort ist), der rege genutzt wurde.
Die Lufttemperatur lag bei 25 °, der Wind wehte weiter schwach aus südwestlicher Richtung. Doch die Stimmung an Bord war ausgesprochen gut. Alle freuten sich über diese zum Greifen nahe grandiose Schärenlandschaft. Und abends konnten wir wieder einen tollen Sonnenuntergang genießen.
Viele Grüße von den Schären
Käptn Tilmann, die Alex Crew und Berichterstatter Martin