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TÖRN 162.20 – Position 02.08.2020

Tagesbericht 02.08.2020

Mittagsposition:           54°19.0‘N  012°11.5‘E  (S‘lich vom Darß)  Wind WSW 3-4
Das Wetter:                   Beinahe Gewitter, Starke Regenschauer, Wolken satt

Nach der Wende ist vor der Wende

Eine drohende Gewitterfront zwingt uns schon in den ersten Stunden des neuen Tages, die Obersegel zu bergen, die befürchteten starken Böen bleiben aber glücklicherweise aus. Dennoch scheinen die Herren der Wolken und Winde zu meinen, dass die Crew dringend gekühlt werden muss, und decken uns mehrfach mit starken Regenschauern ein. Die schon geübte 4-8 Wache (zu der der Verfasser immer noch gehört) zeigt einmal mehr ihre Routine und fährt völlig alleine eine saubere Halse mit einem minimalen Verlust von 0,3 sm. Im Laufe des Vormittages lässt sich die 8-12 Wache nicht lumpen und halst auch – „was die können, können wir schon lange“…

Unsere Kombüse, die trotz erwiesener Besatzung von nur zwei Köchen eine ganze Brigade von Starköchen zu beschäftigen scheint, verwöhnt uns nach dem Frühstück mit frischen Croissants (!) zum Sonntagmittag mit herrlichem Sauerbraten und Knödeln, gekrönt von einer (je nachdem, wen man fragt) großzügigen Portion Eis mit frisch geschlagener Sahne – wer solche Helden der Backstube und Küche bei sich hat, braucht sich wahrlich vor nichts zu fürchten!

Auch die Schiffsführung scheint daraufhin der Meinung zu sein, nichts mehr fürchten zu müssen, und so fahren wir mit all Hands on Deck nach dem Mittag unsere erste Wende, souverän geleitet von StM Roman, der eine ebensolche folgt, die der Kapitän selbst leitet, um danach noch eine von StM Roman geführte dritte Wende zu fahren. Die Crew, an immer gleichen Positionen, verbessert von Wende zu Wende die Zeiten, auch wenn die 10-Minuten Marke noch weit scheint – aber was nicht ist….

Um weiteren Rekordversuchen nicht die Kraft zu rauben, und auch, weil der Wind nicht so kooperiert wie gewünscht, bergen wir am Nachmittag die Segel und fahren unter Motor weiter Richtung Fehmarn. Die gut gelaunte Besatzung feiert diese Entspannung mit abendlichem Gesang an Deck, unterstützt von Gitarre, Ukulele und kleinem Mobil-Klavier, und das hätte sicher noch lange weitergehen können – wenn nicht, von allen unbemerkt, sich ein gewisser Troubadix singend (beim Teutates!) eingemischt hätte, was prompt einen gewaltigen Regenschauer provozierte und die Sängertruppe unter Deck zwang. Kurz vor Mitternacht endet dieser lange Tag vor Anker bei Großenbrode, und auch ein gewisser Barde ist von der Bildfläche verschwunden…..

Mit wendigen Grüßen von Bord