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TÖRN 141.19 – Position 29.08.2019

Tagesbericht 29.08.2019

Törn: 141.19

Datum: 29.08.2019

Position  24:00 h: 36° 26‘ N      03°36‘ W nordöstlich Malaga

Das Wetter: 24 °C / 95% Luftfeuchtigkeit / Wind 0 – 1 Bft / kein Seegang / klarer Himmel

Reisebeginn des Segeltörns, Malaga-Menorca

In Malaga angekommen führte der erste Weg in den Hafen. Nicht nur aufgrund ihrer Größe war die Alexander von Humboldt II sogleich zu sehen – denn mit ihren drei Masten bot sich ein majestätischer Anblick an der Hafenkante. Sofort ging’s an Bord – der erste Schritt mit einem Gefühl von Spannung, Respekt und Vertrauen, dass uns die “grüne Lady“ in den nächsten Tagen sicher nach Menorca bringen wird.

Gastfreundlich aufgenommen wurde sofort die Kabine bezogen, wobei man unmittelbar die räumlich begrenzten Verhältnisse auf dieser Reise erfuhr und spürte. Nachdem die Kammer eingerichtet war, folgten die ersten Einweisungen, die vor allem zur Sicherheit auf See dienen. Sowohl Besatzung und das Schiff wurden vorgestellt. Daraufhin die Zuteilung zu einer Wache, die den Verlauf der nächsten Tage bestimmen wird. Oh nein – die “0-4“-Wache erwischt – also wenig Schlaf? Egal, denn schnell stellten wir fest, dass jede Wache ihre Vor- und Nachteile hat.

Abends blieb noch Zeit, an den Strand von Malaga zu gehen, um ein kühles Bad zu genießen. Das Abendrot war fantastisch und ließ vermuten, welche Seeromantik wir in den nächsten Tagen erwarten dürfen. Die erste Nacht ruhig horizontal liegend, als würde man noch an Land sein, holte man den Schlafrückstand der Anreise auf. Wie angekündigt ist ausdrücklich kein Wecker erforderlich, denn es wecken Mitsegler des Wachdienstes oder – wie zum ersten Morgen – eine zarte Stimme aus dem „Bordradio“, die zu einem herzhaften Frühstück in der Messe einlud.

Danach ging’s weiter mit den Einweisungen: Klasse, gleich hinauf ins Rigg! Die ersten Schritte noch etwas zaghaft, aber mit den Tipps und Anweisungen der Stamm-Crew-Mitglieder bildete sich Sicherheit, und die Schritte herab machten so viel Spaß, dass wir gerne gleich wieder hinaufgestiegen wären, denn auf der Rah bietet sich tatsächlich “der schönste Blick der Welt“, wie uns Kapitän Klaus in seiner Vorstellung berichtete.

Nun folgte Proviant bunkern. Neben Fleisch, Obst und Gemüse, 1.800 Eier sowie hunderte Wasserflaschen, die in einer Menschenkette über die Gangway an Deck zu bringen waren. Bereits hier wurde deutlich: Arbeiten auf einem Schiff ist Team-Arbeit! Nach dem Mittagessen hieß es dann: Einweisungen zum Segel setzen – spätestens hier waren wir mit einer Vielzahl neuer Begrifflichkeiten der See konfrontiert, die man wohl erst allmählich verinnerlichen wird. Großsegel, Marssegel, Geitaue, Gordinge – all das wird man in den nächsten Tagen zuordnen müssen, um tatkräftig mit anzupacken. Erholungsurlaub? Denkste! Taue ziehen ist im wahrsten Sinne des Wortes Handarbeit, die aber im Team mit dem lautstarten Kommando “Hol weg“ viel Spaß macht! Jetzt noch “Komm auf“ zum Befestigen des Taus und das Segel ist gesetzt. Stolz blickten wir hinauf, um unser erstes gesetztes Segel zu bestaunen.

Dabei verging die Zeit schneller als gedacht und der Zeitpunkt des Ablegens, 16 Uhr, rückte näher. Schiffsdiesel läuft, Einholen der Gangway, letzte Leinen einholen, ein paar Formalien zwischen Lotse und Kapitän, dreimaliges Hupen durch unsere Steuerfrau Miranda, und schon hieß es, wir stechen in See. Langsam setzt sich unsere “Alex-II“ voran und fährt dem Mittelmeer entgegen. Ein letzter Blick zurück, ahoi (!) der Törn beginnt! Ein Blick hinauf zum Windsack zeigt, dass es wohl nur “unser Fahrtwind“ sein muss – wir hoffen also auf kräftigeren Wind in den nächsten Tagen, um dem Segeln gerecht werden zu können.

Grüße an Land von

Käptn Klaus, Trainee Michael und der gesamtgen Crew