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TÖRN 103.20 – Position 09.02.2020

Tagesbericht

Törn: 103.20

Datum: 09.02.20

Mittagsposition: 28° 50,4´ N/ 013° 14,3´ W, Etmal 151 nm Das Wetter: 20°C bei leicht bewölktem Himmel, NNE-Wind Stärke 4-5

Titel: Land in Sicht!

Liebe Alex-Fans,

da die Marine sonntags frei hat (d. h. außer ihrer Wache natürlich), kommt der heutige Bericht mal wieder von mir, der Verwalterin.

Mein Tag begann wie immer um 3:30 mit dem Wecken, da ich zur 4-8-Wache gehöre.

An Deck begrüßte uns wie immer der Mondschein, allerdings mit mehr Bewölkung als sonst. Diese verhalf meiner Wache nach der inzwischen zur Routine gewordenen Morgenhalse zu einem spektakulären Sonnenaufgang:
Zunächst wurden die Wolken von unten rosa angestrahlt, dann erschien die Sonne zwischen zwei Wolkenschichten und warf gelb-orangefarbene Strahlenbündel über den Himmel. Mit ein Grund, warum ich die 4-8-Wache liebe.

Zum Vergnügen setzten wir am sonst kahlen Besan nur das Besantoppsegel, was aber der 8-12-Wache nicht gefiel, die es nach dem Wachwechsel sofort durch den Unterbesan ersetzte. Spaßverderber.

Nach dem Wachwechsel und dem wie immer leckeren Frühstück (unser Bäcker „Stulli“ backt jeden Morgen 150 Brötchen) ging ich ins Bordbüro. Unser Schiff fährt nicht auf Wasser, sondern auf Papier.

Heute habe ich die Einklarierung für Las Palmas vorbereitet und mit Christian von der Marine die Crewliste für den nächsten Törn abgeglichen. Außerdem galt es die Inventurlisten der Getränke und des Proviants sowie der übrigen Verbrauchsmaterialien zu vervollständigen und ans Büro in Bremerhaven zu schicken, damit entsprechend nachbestellt werden kann. Supermärkte sind auf See ja sehr selten.

Bei blauem Himmel, weißen Schaumkronen auf den Wellen und bestem Segelwind näherten wir uns mittags der Durchfahrt zwischen Fuerteventura (an Backbord) und Lanzarote (an Steuerbord). Es war locker Platz genug für uns, und der Wind trug uns zuverlässig durch die Passage. Passatsegeln vom Feinsten!

Die Marineangehörigen genossen die freie Zeit und nutzen den Handyempfang zum Nachrichtenaustausch mit ihren Freunden und Familien. Andere nähten weiter fleißig an ihren Seesäcken oder übten die Position der Belegnägel.
So verging ein entspannter Nachmittag. Auf unserer Nachmittagswache wurden wir von Segelmanövern verschont, so dass sich auf dem Achterdeck eine gewisse Urlaubsstimmung verbreitete. Zum Abschluss unserer Wache ging dann noch der Mond hinter uns auf, während vor uns die Sonne im Meer versank (leider mit etwas zu viel Wolken für den perfekten Genuss).

Aus dem Logbuch ist zu entnehmen, dass die 8-12-Wache zum Abschluss des Tages noch eine Halse fuhr (was auch sonst).

Nach einem weiteren wunderschönen Segeltag grüßen von

BordKapitän Stefan, Bordberichterstatterin Sabine und die Crew