Tagesbericht
Törn: 111.19
Datum: 29.03.2019
Mittagsposition: 43° 37‘ N 008° 49‘ W
Das Wetter: Sonnig, Wind Ost-Nordost 5-6, in Böen 7
Titel/Überschrift: Tag 4 der Reise – Maschinenroutine unter Sonne und Sternen
Wir sind in der Biskaya angekommen und haben unseren Kurs nach Nordost geändert – und prompt ist uns auch der Wind gefolgt und bläst kräftig so gut er kann direkt von vorn. Also heisst es weiterhin die Maschinenroutine fahren und an der Schraube drehen, dass es vorwärts geht. Die Segel bleiben bis dahin fein säuberlich eingepackt oder werden im Rahmen unserer Übungen, für die wir viel Zeit haben, in diesen Zustand verbracht. So wird aus einem Haufen Tuch ein ansehnlich eingezeisertes Großstengestagsegel unter Mitwirkung vieler kundiger Hände.
Daneben haben wir weiter trainiert, wie die Segel, Masten und Tampen alle heissen, wozu welcher Seemannsknoten gut ist und wie man ihn bindet, und wieder löst, uns darin verheddert und wieder aufgedröselt, bis es dann endlich immer besser klappt.
Unsere Crew an Deck hat dabei ein reichhaltiges Fern-Seh Programm: ob uns Fischdampfer mit ihren kreativen Kursänderungen oder majestätisch dahinziehende Großfrachter begegnen oder uns überholen, sowie ein kaum zu zählendes Möwengeschwader, das mal knapp über der Wasseroberfläche oder zwischen den Masten seine Flugkünste eindrucksvoll demonstriert, um sich danach wieder in Massenlandung und –start zu erholen und neu zu formieren.
Nicht zu vergessen natürlich der jeden Tag aufs Neue beeindruckende Sonnenauf- bzw. untergang auf See, das Farbenspiel der ersten und letzten Sonnenstrahlen auf dem Wasser und am Himmel, und die klar erstrahlenden Sternbilder über uns in der Nacht – da lacht das Herz von Seemann- und –frau!
In die Nacht gehen wir wieder mit der Hoffnung, dass wir morgen vielleicht einmal den anderen Schiffen (und den Möwen) unsere leuchtend grünen Segel zeigen können
Liebe Grüße aus der Südwestecke der Biskaya,
Gerald