Törn: 104.21
Datum: 19.02.2020
Mittagsposition: 56° 32,3`N 006° 409`E
Das Wetter: Temperatur: 7,0°C, Sonnenklarer Himmel, Windstärke 5
Nach dem Sturm kommt die Sonne
Der heutige Start in den Tag war ungewöhnlich ruhig. Nach dem Wecken um 3:30 Uhr der heutigen Morgenstunden fanden wir uns zu dritt auf dem Zwischendeck wieder. Verdutzt fragten wir uns, was mit dem Rest sei und so erfuhren wir, dass wir nur unter Maschine fuhren und somit nur 3 Posten zu besetzen sind. Zum einen der Rudergänger, der stets mit hoher Konzentration dafür sorgt, dass der befohlene Kurs gehalten wird, zum anderen der Ausguck, der nach Kollisionsverhütungsverordnung immer zu stets gehörig zu halten ist und zu guter Letzt der Decksläufer. Er beschäftigt sich mit sonstig anfallenden Arbeiten, wie beispielsweise dem Wecken der nächsten Wache oder dem Erfassen der für die Feststellung der Wetterparameter benötigten Daten.
Nach einer Stunde wurde durchgewechselt und somit war diese Nacht eine für uns sehr erholsame, da die Dauer des Schlafs um drei Stunden länger war als in normalen Nächten.
Um 10:30 wurden wir wie üblich geweckt mit einer orchestralen Darbietung der Titanic-Melodie (My heart will go on von Celine Dion). So hat der Tag schon mit einem Schmunzler gestartet.
Zur Morgenmusterung trafen sich alle Wachweise an Deck, um Vollzähligkeit am Personal herzustellen. Wie üblich waren alle gut gelaunt, da auch das ein oder andere Kompliment zur Gesichtsbehaarung der Männer ausgetauscht wurde. Da die Sonne schien und es herrliche 7°C waren, führte so mancher Kamerad seine Sonnenbrille an Deck aus.
Und wenn man denkt es kann nicht mehr besser werden, hört man die Empfehlung der Küche zum Mittag. Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelstampf. Mit großer Vorfreude begaben wir uns also in die Messe zum Einnehmen der Mittagsverpflegung.
Um 13:00 beginnt für die 4/8 Wache der Tagesdienst. Wer sich jetzt fragt, was das bedeutet, ist hier genau richtig. Zum einen finden parallel Ausbildungen für die Leichtmatrosenanwärter statt. Hierbei werden Notmanöver, Gefahren auf See und diverse andere Themen besprochen. Der Rest hat natürlich eine andere Aufgabe – den allseits beliebten Seesack nähen. Hiermit befasst man sich so einige Stunden mehr als man am Anfang denkt. Was hierbei natürlich fehlen darf, ist die musikalische Untermalung. So gab es bei uns von den Prinzen über Queen bis hin zu Keimzeit und ABBA alles was das Oldiefanherz begehrt. So wird beim nähen fleißig mitgesummt und die Nadel geht gleich viel leichter durch den festen Stoff des Seesacks.
Zu guter Letzt starteten wir um 16 Uhr wieder in die Wache. Heute gab es viel zu tun, da wir eine Richtungsänderung vollziehen mussten. Dazu haben wir Segel geborgen und im Anschluss wieder gesetzt. Zu guter Letzt wurde noch fleißig gebrasst (horizontale Ausrichtung der Rahen). Dies zerrt mehr an den Kräften wie man vielleicht denk. Dann hoffen wir auf einen freundlichen Muskelkater am morgigen Tag und wünschen einen schönen Abend.
Sophie Frommann, SG(OA) HS 25