Törn: 33622
Datum: 23.09.2022
Mittagsposition: Stavanger
Das Wetter: sonnig
Landgang in Stavanger
Verschlafen erwacht die Besatzung des Segelschiffs. Nach dem langen gemütlichen Zusammensitzen am gestrigen Abend fällt der ein oder andere Person das Aufwachen schwerer als gewöhnlich. Der erste Blick ins Freie durch das Bulleye fällt auf einen großen Wohnkomplex. Ach ja, wir liegen immer noch neben der AIDA im Hafen von Stavanger. Es erwartet uns ein Tag zur freien Gestaltung bis um 17 Uhr, denn außer den Hafenwachen und der Müllentsorgung gibt es an Bord nicht viel zu tun. Die Wachen sind also erneut vereint und am Frühstückstisch bietet sich ein seltener Anblick der gesamten Besatzung Schulter an Schulter.
Nach einem entspannten Start in den Tag streunen die Freiwachen auf wackeligen Beinen durch die im Sonnenschein malerische Stadt. Der Boden scheint zu schwanken, doch bei solch schönem Wetter bleibt nichts Anderes übrig, als dies mit Humor zu nehmen. So ziehen einige los, um die Sehenswürdigkeiten der Hafenstadt und das bekannte Ölmuseum zu erkunden oder um durch die niedlichen kleinen Straßen zu bummeln.
Nach einer köstlichen Mittagsspeise von unserem Lieblings-Küchenteam begeben sich viele auf den benachbarten Kutter, um zu den berühmten Fjorden auszufahren. Etwas ungewöhnlich ist zwar die ruhige Fahrt und der kommerzielle Charakter des Gefährts, jedoch ist der Anblick dies allemal wert! Bei weltbekannter klassischer Musik aus dem norwegischen Stück „Peer Gynt“ wird der Blick auf das Naturschauspiel geboten: sich windende Gewässer, viele kleine Inseln, hohe Felsen mit Wasserfällen, abgelegene Häuser und freilaufende Ziegen.
Bis 17 Uhr sammelt sich die Besatzung schließlich wieder auf ihrem derzeitigen Zuhause. Die Abfahrt kann nun vorbereitet werden. Jede Wache sammelt sich in ihrem zugeteilten Bereich und alle arbeiten eingespielt zusammen. Einzelne Helme werden vergeben, die Gangway wird wieder eingeholt und die Leinen werden losgeworfen und sorgfältig verstaut. Bis zum Abendbrot befindet sich die Alexander von Humboldt 2 wieder auf sicherem Gewässer Richtung Süden. Zur Feier des Herbstanfangs brannten an der norwegischen Küste mehrere große Feuer, welche uns noch stundenlang auf unserem Weg begleiteten.
Die Besatzung ist guter Dinge und freut sich endlich wieder mit gesetzten Segeln ihre Reise fortzuführen. So hat mit dem Wind nach mehreren Enttäuschungen endlich alles gut geklappt, er trug uns zunächst nach Stavanger und schließlich wieder Richtung Süden.
Es grüßt die 8-12 Wache die Daheimgebliebenen