Datum: 04.12.2020
Mittagsposition: 56° 16,7’N 012° 12,1’E
Das Wetter: stark bewölkt bei frischer Brise (Bft 5) aus Südost und einer Temperatur von 5°C
Ankeraufgehen und die erste Halse
Wir haben den sechsten Tag auf See.
Nach zwei Tagen vor Anker hieß es heute früh endlich wieder: Anker lichten und Segel setzen!
Versteht mich nicht falsch, Ankerliegezeiten müssen auch mal sein, um beispielsweise kleinere Arbeiten an Deck zu erledigen oder einfach die zusätzliche wachfreie Zeit zu genießen. Dass das entscheidende Merkmal der Seefahrt aber das Fahren ist, lässt sich schon am Wort „SeeFAHRT“ erkennen. Wir sind unterwegs um Segel zu setzen und zu brassen, den Kurs zu halten, zu glasen und auf der Back zu singen, um Halsen und Wenden zu fahren, um danach wieder Klardeck zu machen und letztendlich nach vier Stunden Wache den Abend mit einem Bierchen (oder einem Softdrink nach Wahl) in der Messe ausklingen zu lassen.
Dieser Wunsch sollte uns heute erfüllt werden. Vor dem Mittag stand bereits die erste Halse auf dem Plan und um 15 Uhr rief der Steuermann „all hands on deck“, denn unsere allererste Wende forderte die Kraft der gesamten Besatzung. Was wir vorher mehrere Male in der Theorie besprochen haben, sollte nun in die Praxis umgesetzt werden; und das wurde es auch, denn obwohl nicht alle Handgriffe auf Anhieb saßen, konnte sich das Ergebnis sehen lassen.
Der Wende folgten im weiteren Tagesverlauf noch zwei weitere Halsen, in total absolvierten wir heute also drei Halsen und eine Wende. Insgesamt ein weiterer anstrengender, aber umso erfüllender Tag auf See an Bord der „Alex II“, den wir selbstverständlich nach unserer 20 – 24 Uhr Wache gebührend haben ausklingen lassen.