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184.20 – 03.12.2020 – Was macht man eigentlich beim Abwettern?

Datum:                                 03.12.2020

Mittagsposition:             56° 05,5‘ N 012°04,0‘ E

Das Wetter:                      Luft: 3-4°, Wind: SSW (5-6), Bewölkung: 8/8

Was macht man eigentlich beim Abwettern?

Der Tag an Bord fängt in der Regel damit an das man geweckt wird.  Dies geschieht gemeinschaftlich über die Lautsprecheranlage oder nur für die bestimmte Wache, dann wird man einzeln geweckt. Der folgende Fall zeigt das meist das erstere besser funktioniert. Der Vorteil beim gemeinsamen Wecken liegt darin, dass man die Lautsprecheranlage in jedem Raum gut hören kann, zumal die erheiternde Musik ihr übriges tut. Im Vergleich zu einer stumpfen Männerstimme ist dies sehr viel angenehmer. Da alle gemeinsam geweckt wurden, schien es ungewöhnlich jeden einzeln zu wecken und so kam es dazu, dass unsere Koje vergessen wurde. „In 5 Minuten an Oberdeck zur Musterung!“ Es war ein Wunder das 4 verstrahlte junge Männer, auf gefühlten 2m², in der Lage waren diesen Zeitansatz zu halten. Nun stand jedoch noch die Frage im Raume ob der Tag besser werden würde. Was ein Glück, er wurde besser.

Wir lagen ca. 1,6 sm vor der Küste von Sjaeland. Unser Ziel dort war es Abzuwettern, sodass wir, wenn wir den weiter segeln, nur Ausläufer eines Sturmes abbekämen. Alle die neu auf der Alex waren erhielten Unterdeck einen sehr interessanten Vortrag über die Entwicklung der Rahsegler und die Verwandtschaftsverhältnisse von der Gorch Fock und der Alexander von Humboldt II. Dann anschließend wurden wir in zwei Halbgruppen geteilt. Die eine kümmerte sich um das Reinschiff und half bei der Decksarbeit, die andere Gruppe befasste sich Unterdeck mit der Mission MED – Irini. Nach der Kaffeepause wechselten die Gruppen ihre Aufgaben. An Oberdeck, wo die Decksarbeiten stattfanden, wurden Metallteile gepöhnt, d.h. entrostet, ge- und entfettet und mit neuer Farbe versehen. Des Weiteren wurden Tausendfüßler für die Stagen geflochten und Ozeanmatten für die Blöcke gefertigt.

Zum Abend hin hatten wir viel freie Zeit in welcher viele weiter am Seesack arbeiteten, Karten spielten, einige einfach nur gemütlich mit einem Bier zusammensaßen oder aufgrund des guten Handyempfangs den Kontakt nach Hause suchten. Aus der Heimat hörte ich, dass der erste Schnee gefallen sei. Auf bei uns fiel kurz vor dem schlafen gehen der erste Schnee. Im Großen und Ganzen war der Tag entspannt und gab uns die Möglichkeit neue Energie für das Weitersegeln zu sammeln.