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183.20 – 20.11.2020 – Anker auf, Kurs Heimat!

Mittagsposition: φ 054°56,2 ́ N λ 010 04,8 ́ E

Das Wetter:          Blauer Himmel, schwache Briese aus NW, später 5 Bft

Anker auf, Kurs Heimat!

05:30. Durch die Lautsprecher ertönt der Weckruf und ein kurzes Briefing für den Tag wird gegeben. Der Auftrag für die frühen Morgenstunden: Anker lichten. Noch vor dem Frühstück treffen sich alle auf dem Hauptdeck, um in den eingeteilten Wachen alles für das Manöver vorzubereiten. Der Anker wird gehievt und schon geht’s unter Segeln los.

Während die 4-8er Wache noch die letzte halbe Stunde bis zum Wachwechsel durchhält, ist es für meine Wache an der Zeit zu frühstücken, um von 8-12 die Wache zu übernehmen. Die Luft ist zwar kalt, aber die Sonne wärmt einen schön auf. Der Wind kommt aus achterlicher Richtung und lässt uns mit gemächlichen 2-3 kn aus dem kleinen Belt raussegeln.

Im Verlauf der Wache ging es für mich und einen weiteren Offiziersanwärter (OA) hoch auf die Großbramrah, um die Zeisinge zu lösen. In rund 30 Meter Höhe über dem Wasser war das ein ganz anderer Ausblick als von Deck aus. Allein das Gefühl runter auf das Deck zu schauen, wie die Alex sich so langsam durch die Wellen schob, war ein einmaliger Moment. Zwei Stunden später ging es auf die Fockrah um Lose in die Gordinge zu geben. Auch wenn diese nur knappe achteinhalb Meter über Deck ist, war der Ausblick genauso schön.

Um 15:30 fing unser Tagesdienst an. Dort wurde uns das Spleißen von Tampen erklärt und gezeigt, wodurch wir als 8-12er Wache mit unserem Seesack fertig geworden sind. Anschließend war es auch schon wieder Zeit für unsere zweite Wachehälfte: 20:00-24:00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Dänemark hinter uns gelassen und waren vor der Kieler Bucht. Der Wind hatte aufgefrischt und wir hatten klare Sicht. Nach einer Halse ging es wieder für mich und einen OA auf die Großbramrah. Diesmal um das geborgene Segel mit den Zeisingen an der Großbramrah fest zu zurren und für die kommenden Tage Wind- und Wetterfest zu machen. Ein sehr abwechslungsreicher und schöner Tag auf See ging so für uns zu Ende.

Es grüßen Kapitän Andreas, Gefreiter Meier-Ewert und der Rest der Crew.

p.s. Der Kapitän besteht darauf zu vermerken, dass wir mehr als 12 Stunden geradeaus gesegelt sind!