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151.21 – 31.03.2021 – In den schwedischen Schären

Datum:  31.03.2021

Mittagsposition:  Stenholmen, in den Schären Schwedens

Das Wetter:  bewölkt

In den schwedischen Schären

„Ooh, you can dance, you can jive, having the time of your life. Ooh, see that girl, watch that scene, digging the dancing queen.“ So schallte es heute Morgen um 7 Uhr aus den Bordlautsprechern. Also wurde ich heute von ABBA geweckt. Dabei hatte ich gerade angefangen, mich daran zu gewöhnen, durch Sandra´s charmante Ansagen geweckt zu werden – bitte sorgt dafür, dass meine Frau diesen Text bloß nicht in die Finger und zu lesen bekommt. Wichtig war, wie immer, die dann folgende Information: „Es ist trocken. Und zieht Euch warm an, es ist frisch.“ Später stellte sich heraus, dass es die gleichen 7 Grad, gefühlt 2 Grad, wie gestern, waren. Pah dachte ich mir, das nennt der kalt? Das ist doch mittlerweile Routine. Leider war die Stimme durch den Blechlautsprecher nicht eindeutig zu identifizieren bzw. zuzuordnen.

Da wir immer noch vor Anker lagen erlaubte ich mir den Luxus, vor dem Frühstück zu duschen – wie bescheiden man doch werden und sich über solche „Kleinigkeiten“ freuen kann. Vor Anker zu liegen bedeutet, dass die „normale“ Wachführung ausgesetzt ist, da es „nur“ eine mit 2 Personen besetzte Ankerwache gibt. Um 8:15 Uhr war jeder Freiwillige eingeladen, sich an Deck einzufinden und sich für die anstehenden sonstigen Arbeiten einteilen zu lassen. Und es gab eine ganze Menge zu tun.

Zum einen musste das Werkzeug in der Werkstatt gründlich gereinigt werden. Dann wurde auf jeden Mast und in die Rahen ein Trupp mit je 2 Personen geschickt, die die beweglichen Teile eingefettet haben. Das ist immer ein Bild für sich, wenn die Rahen mit Menschen „vollhängen“. Ein dritter wichtiger Aufgabenblock war es, das Deck zu schrubben. Und das ist buchstäblich gemeint. Also bewaffneten wir uns mit Schrubbern, einem Eimer mit Reinigungsmittel und dem Kärcher. Und da sah man erstmal, wie viel Schmutz sich durch einen solchen Törn doch ansammelt. Vor allem auch die von der Benutzung und Bewegung des Ankers herumfliegenden und –liegenden Rostpartikel verkriechen sich in jede Ecke. Aber sie hatten keine Chance. Während der Arbeit dachte ich so bei mir, dass meine Frau mich vor meiner Abreise schon darauf angesprochen hatte, dass nach meiner Rückkehr dringend die Terrasse geschrubbt werden müsste. Jetzt dachte ich so bei mir, nach der Aktion auf der ALEX-2 ist die Terrasse doch ein Klacks. Die ALEX-2 hat nach der Aktion auf jeden Fall gestrahlt und alle waren mit sich und ihrer Arbeit zufrieden.

Am späten Vormittag wurde dann von unserer Verwalterin Barbara die sogenannte Schlappskiste eröffnet. Wer wollte konnte Shirts, Mützen und Jacken mit dem Logo der ALEX-2 oder auch das eine oder andere Mitbringsel bzw. Souvenir erwerben. Das war wie beim Schlussverkauf. Manche waren wie im Kaufrausch – das war ja schlimmer als beim Weihnachtsshopping. Ob ich wohl dazugehört habe? Das bleibt mein Geheimnis.

Um 16 Uhr hieß es dann, Anker auf. Bei der Fahrt aus den Schären heraus konnten wir noch einmal sehen, wie eng das manchmal zwischen den Schären ist. Und dass die eine oder andere Schäre so flach ist, dass sie auf der Wasseroberfläche kaum zu erkennen ist. Kapitän Tilman steuerte uns gewohnt souverän wieder aufs offene Meer.

Ob ich morgen wohl wieder gewohnt charmant geweckt werde?

Viele Grüße von Bord der Alex-2

Rainer