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114.22 – 15.05.2022 – Bericht Tag 07

Törnnummer 11422;

Kapitän Arno Schlamelcher

15. Mai 2022, Tag 07

Im Laufe der Nacht ist der Wind weniger geworden, so dass die 4-8 Wache weitere Segel setzen kann. Dazu gehören Großobermars, Vorbram, Fock und Groß. Die nun doch recht vielen Segel führen nun nur leider dazu, dass das frisch geschrubbte Deck nicht abtrocknet, da es im Schatten liegt. Aber das wird die Zeit schon beheben.

Mit dieser Besegelung und südöstlichem Kurs läuft die Alex rund 6.5 Knoten mit 17 Knoten achterlichem Wind aus west-süd-west. Es ist sonnig und im Windschatten gut auszuhalten.

Vormittags setzen wir dann die 2. Bram und beide Royals. Trotzdem fühlt es sich eher so an als würden wir treiben statt segeln, aber wir laufen tatsächlich noch 3 Knoten. Kopenhagen würden wir bei dieser Geschwindigkeit allerdings erst nachts erreichen. Da wir aber sowohl die Stadt als auch die Oeresundbrücke gerne bei Tag passieren würden, bitten wir über Funk um Ankererlaubnis nördlich von Kopenhagen. Diese wird uns auch erteilt womit klar ist, dass wir die Nacht vor Anker verbringen werden und erst am nächsten Tag weiterfahren. Nachmittags gibt es dann noch Musik auf dem Achterdeck mit „DJ Arno“ der die Musikbox von Bootsmann Ronja gekapert hat.

Um unseren Ankerplatz zu erreichen wechseln wir von süd-östlichem Kurs auf Süd. Um weiterhin segeln zu können müssen wir dafür noch einmal brassen. Also die Rahen in ihrer Stellung zum Wind anpassen. Am frühen Abend passieren wir dann auf Steuerbord die Kronborg.

Kapitän Arno möchte möglichst lange Segeln obwohl der Wind mittlerweile nur noch sehr schwach ist. Um dann schnell alle Segel wegnehmen zu können bleibt die 4-8 Wache nach Wachübergabe noch auf Standby um die 8-12 Wache zu unterstützen. Mit 2 Wachen fahren wir also ein Ankermanöver unter Segeln. Dazu nehmen wir zunächst alle Segel bis auf die Vormarsen weg, dann fällt der Anker gegen 21 Uhr und nachdem wir uns haben in den Anker treiben lassen, fallen auch die letzten beiden Segel. Da für den nächsten Tag noch weniger Wind vorhergesagt ist zeisern wir Abends noch alle Segel fest, damit es im Rigg zur morgigen Passage von Kopenhagen ordentlich aussieht.

Da anschließend für die meisten wachfrei ist (vor Anker ist lediglich eine Ankerwache aus maximal Steuermann und 2 weiteren Personen (1 Stamm, 1 Trainee) im Einsatz) sitzt die restliche Crew noch gemütlich in der Messe zusammen und lässt den Abend ausklingen.

Grüße von See von Kapitän Arno, Maris und der gesamten Crew.