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103.21 – 06.02.2021 – Die Schären

Datum:                                  06.02.2021

Mittagsposition:             58°22,2’N/010°58,9‘E

Das Wetter:                     Sonnig und Wolkenfrei, dennoch kalt

Die Schären

Mein Tag begann heute um 3:30 Uhr. Nach einem schnellen Kaffee ging es dann raus in die Kälte.
Schon die Tage davor hatte man uns von dem Plan, ans Grab von Johann Wilhelm Kinau alias Gorch Fock zu fahren, erzählt. Dieses liegt auf der Insel Stensholmen.

Da wir durch eine Schärenwelt fahren mussten, entschied man sich dazu, unter Motor zu fahren. Im Klartext hieß dies für meine Wache zunächst alle Segel bergen. Nach einer halben Stunde wurden wir dann in die Motorwache aufgeteilt. Drei von uns waren zur gleichen Zeit an Deck und die anderen hatten noch einmal die Chance sich aufzuwärmen und auszuruhen.

Um 09:32 war es endlich soweit und der Steuerbord Anker wurde fallen gelassen. Dabei sah man was für Auswirkungen die Kälte auch auf das Material hatte: Ein großer Eiszapfen ragte am Anker hervor. Wir waren endlich an unserer Position angekommen. Die Aussicht war atemberaubend schön. Soweit das Auge reichte konnte man kleine Inselgruppen, Schnee bedeckt, sehen. Ein paar kleine Häuser machten diesen Ort noch idyllischer. Bei diesem Anblick vergaß man fast die Kälte. Auch das kleine Schneeflocken vom wolkenfreien Himmel fielen schien niemanden zu stören. Der Alltagstrubel war wie weggeblasen und man genoss den Anblick und die kurzzeitige Ruhe die dieser Ort mit sich trug.

Nachdem eine kleine Gruppe mit dem Beiboot die Schären von Nahem erkundet hatten, gab man uns, ab 11:00 Uhr, die Möglichkeit dies auch zu tun. Jeweils mit sechs Personen wurden wir in die Nähe der Insel gefahren. Eine große Runde um die Alexander von Humboldt 2 durfte natürlich nicht fehlen. Circa 1,5 Stunden war das Beiboot in Betrieb und fuhr jeden, der Interesse hatte, an die Inseln heran.
Ich saß mit der letzten Gruppe im Beiboot und konnte die Alex nun auch in voller Gänze bewundern. Manchmal vergisst man während des Brassen auf was für einem schönen Segelschiff wir doch sind.

Leider war der Fjord um das Grab von Johann Wilhelm Kinau zugefroren, somit konnten wir nicht das Grab des Namengebers der Gorch Fock sehen. Dennoch war es bisher ein gelungener Tag, der vielen von uns Freude bereitet hatte.

Nach einem deftigen Mittagessen, welches aufgrund der Besichtigung eine halbe Stunde nach hinten verlegt worden war, ging es um 13:00 Uhr weiter. Unter Maschine fuhren wir durch die Schärenwelt nach Lysekil. In dieser Zeit hatte ich die sogenannte Freiwache und konnte mich ein wenig ausruhen. Immer wieder ging ich mit meinen Kameraden an Deck um die Landschaft weiterhin bewundern zu können. Vor allem um die einmalige Möglichkeit auszunutzen, durch die verschneiten Schären zu fahren.

Um 16:00 Uhr, nach einem leckeren Stück Kuchen, ging es für meine Wache wieder los. Zwar fuhren wir nach wie vor noch unter Maschine, jedoch sollten schon bald wieder die Segel gesetzt werden. Kurz vor dem Abendessen setzten wir die Untermaß-, sowie Obermaß- und das Focksegel.
Später setzten wir dann noch das Großsegel.

Dieser Tag war, meiner Meinung nach, einer der schönsten Tage bisher auf der Alex.
Ahoi von der Alexander von Humboldt 2, HG OA von Rüsten