Datum: 31.08.2025
Mittagsposition: 53°47,5âN 008°09,0âE (beim Leuchtturm Alte Weser)
Das Wetter: Wechselhaft (immer abwechselnd Sonne, Wolken und Regenschauer), 18 °C
Liebe Alex-Fans,
nach einer ruhigen Nacht im Hafen wurden wir mit Musik aus den Lautsprechern geweckt. âWarum bin ich so fröhlichâ oder so Ă€hnlich lautete der aufmunternde Refrain, aber ganz ehrlich, wir waren auch ohne die Musik hoch motiviert. Heute wollten wir ja auslaufen! Aber zunĂ€chst stĂ€rkten wir uns mit einem köstlichen FrĂŒhstĂŒck. Oscar, unser Smut, vollbringt halt Wunder bei jeder Mahlzeit.
Damit wir sicher an einer hochgeklappten BrĂŒcke vorbeifahren konnten, haben wir zuerst die âAlexâ noch etwas âschlankerâ gemacht und die Rahen mit Hilfe der Brassen noch mehr in LĂ€ngsrichtung des Schiffes gedreht. Das war fĂŒr uns Trainees der erste Kontakt mit dem laufenden Gut der âAlexâ ⊠und sicher nicht der Letzte.
Durch die Kaiserschleuse ging es dann zunÀchst auf die Weser und dann Richtung Nord auf die hohe See in die Deutsche Bucht.
Dann hieĂ es fĂŒr viele freiwillige Trainees und fĂŒr die Matrosen aufentern in die Masten und âauspackenâ der Rahsegel, wĂ€hrend andere an Deck parallel die ausgepackten Segel mit Geitauen und Gordingen zusammenrafften. Das geht nur in guter Teamarbeit und mit gegenseitigem Achtgeben.
AnschlieĂend wurden erst die Stagsegel gesetzt, mit den Brassen wurde die Position der Rahen optimiert, bis BĂ€rbel, unsere KapitĂ€nin, und unser Steuermann Gonzo zufrieden waren. Dann war es soweit, und auch die Rahsegel wurden gesetzt. Am Ende waren dann tatsĂ€chlich alle Rahsegel inklusive der Royals und auch dem GroĂsegel gesetzt und auch fast alle Stagsegel. Der Besan durfte auch nicht fehlen. Der Blick vom Deck in die Takelage ist dann wirklich atemberaubend.
So langsam machten wir Trainees uns mit dem Gewirr des Tauwerks vertraut, wobei unser Toppsi, der Andi, und sein Leichtmatrosenteam uns mit Engelsgeduld unterrichteten, verbunden mit einer Menge Seemannsgarn. In 15 Jahren âAlex 2â und in vielen Jahren mit der alten âAlexâ kommt da schon eine Menge zusammen. Schnell ĂŒbertrug sich die Leidenschaft des Stammpersonals auch auf uns Trainees, und unsere Wache verschmolz zu einem tollen Team.
Mit Helgoland an Steuerbord ging es weiter stetig nach Norden, 360°, in die Dunkelheit hinein und in sicherer Entfernung von riesigen Containerschiffen, StĂŒckgutfrachtern, FĂ€hren und Kreuzfahrtschiffen und zwischendrin dann auch noch die Windparks. In der Deutschen Bucht geht es zu wie auf NRWs Autobahnen zur Rush Hour.
Bei Dunkelheit und klarer Sicht war die MilchstraĂe hinter unserer gewaltigen Segelwand klar zu erkennen. Das alles war schon alles zutiefst beeindruckend.
Um 24:00 war meine Wache zu Ende. Das war ein toller Tag. Ich freue mich auf die Dusche und auf die KojeâŠund auf die nĂ€chste Wache mit vielen neuen EindrĂŒcken und tollen Erlebnissen.
Bordberichterstatter Joachim, KapitÀnin BÀrbel und die ganze Crew