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Törn 35825 _ Tall Ship Race 2025 – Abschluss und Festivitäten

Datum: 29.07.2025 – 01.08.2025

Mittagsposition: Hafen von Kristiansand

Das Wetter: sonnig, 24 Grad Celsius, selten kurze Schauer

 

Liebe Alex-Fans,

Die letzte Nacht auf See brachte noch einmal sehr viel Wind (um 8 Bft). Die ALEX schaukelte und stampfte durch die See. Das brachte so manchen Mitsegler an seine Grenzen. Morgens beruhigte sich der Wind und die ALEX lag wieder ruhig.

Große Aufregung verursachte jedoch eine unserer Anti-Rutschmatten. Während wir in den Schären auf die Genehmigung warteten, in den Hafen von Kristiansand einlaufen zu dürfen, wurde es einer der Antirutschmatten scheinbar zu langweilig. Sie beschloss, eine Runde schwimmen zu gehen. So sprang sie ins kühle Nass und plantschte vor sich hin.

Doch wie groß war ihr Schreck, als sie merkte, dass sie nicht mehr von alleine an Bord gelangen konnte! Oh nein! Sie schaffte es nicht einmal, gegen die Strömung in Richtung ALEX zu schwimmen. Verzweifelt gab sie ihr Bestes. Doch es nutzte nichts! Würde sie nun hier in den norwegischen Schären ertrinken? Nie wieder auf der Back in der Messe liegen und dafür sorgen, dass die Muggen nicht durcheinanderfliegen?

Zum Glück war ihre Lage nicht unbemerkt geblieben. Aufmerksame Mitsegler sahen die Decke und erkannten ihre scheinbar hoffnungslose Lage. Der Kapitän wurde informiert und dieser reagierte augenblicklich mit einem „Decke-über-Bord“-Manöver.

Während sich die ALEX nun im Bogen der Decke näherte, begann an Deck emsiges Treiben. Der Leinenfänger wurde an Backbord runter gefiert und die Lotsenleiter ausgebracht. Ein Matrose sicherte sich und kletterte – natürlich mit Rettungsweste bekleidet – auf der Lotsenleiter ein Stück runter. Die Antirutschmatte schöpfte wieder Hoffnung. Die Rettung war zum Greifen nahe. Schon streckte der Matrose seine Arme – doch es fehlten wenige Meter. Entsetzt musste die Decke mit ansehen, wie die ALEX an ihr vorbeifuhr, ohne sie zu erreichen. Das war es wohl.

Doch da kam unerwartete Hilfe. Auf dem Wasser näherten sich 2 Jet-Ski-Fahrer. Diese erkannten die Lage und reagierten sofort. Sie fuhren zur Decke und nahmen sie behutsam auf. Vorsichtig fuhren sie zu dem Matrosen auf der Leiter an der Bordwand der ALEX und übergaben ihm die Decke. Dieser brachte sie sofort an Deck. Jetzt war der Jubel groß. Alle applaudierten den heldenhaften Rettern und freuten sich über die gelungene Aktion. Die Antirutschdecke aber beschloss, nie wieder im Meer baden zu gehen.

Nach diesem Abenteuer lief die ALEX in den Hafen von Kristiansand. Am Abend lud der Kapitän Tilman zum Käpt’ns-Dinner ein. Die Smuts Schängel und Albert legten sich ins Zeug. Den ganzen Törn über hatten sie die Mitsegler mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. An diesem Abend gaben sie alles und zauberten ein Mehrgänge-Menü. Shanties, kleine Theaterstücke, Lieder und Gedichte trugen zu einem fröhlichen und gelungenen Abend bei.

In den nächsten Tagen wurde es nicht langweilig. Im Hafen lief das Tall-Ship-Race-Fest. Überall Schiffe, bunt geschmückt mit Übertoppsbeflaggung, die zum Open Ship einluden. Dazu viele Stände mit lokalen und internationalen Speisen und Waren.

Es gab Sportwettkämpfe zwischen den verschiedenen Schiffen und diverse Events auf den Schiffen. Höhepunkt war am 31.07. die große Crew-Parade. Die Crews aller Schiffe zogen durch die Stadt und präsentieren sich. Die ALEX zeigte sich ganz in grün. Mit einer spektakulären Performance begeisterten wir die Zuschauer. So war es kein Wunder, dass wir den 1. Preis für die beste Crewparade bekamen!

Die Crew-Fete am Abend war legendär! Die location lag an einer Bucht in den Schären, die zum Baden einlud. Super Essen wurde geboten, eine große Bühne mit DJs und Life-Bands machte Stimmung. Und als besonderen Höhepunkt hatten die Veranstalter Schnee aus Oslo kommen lassen und eine Piste aufgebaut, auf der alle Schlitten und Ski fahren konnten. Eine tolle Abschlussparty!

Nun ist Crewchange angesagt. Nummern werden getauscht, in einer Törn-WhatsApp-Gruppe werden Fotos getauscht, so manche Abschiedsträne rollt und nun heißt es:

„Tschüss, bis zum nächsten Mal.“

Herzliche Grüße von Bord,

Bordberichterstatter Katrin und Meike Dünwald, Kapitän Tilman Hebekus und die ganze Cre