Datum: Dienstag, 22.7.2025
Mittagsposition: 57°36N 001°17E
Das Wetter: zwischen 0 Bft und 6 Bft,
Der Tag begann mit einem traditionellen Dudelsackkonzert über Lautsprecher. Dazu schönster Sonnenschein und ein gutes Frühstück. Das ist ein gelungener Start in den Tag.
Vormittags waren die üblichen Arbeiten vor dem Auslaufen zu erledigen:
· Übung des G-Alarms
· Feuerübung
· Bereitschaftsbootübung
· Müll an Land bringen
· Riggeinweisung
· Erste Übungen zur Bedienung der Tampen
· Führungen durch das Schiff
· Etc.
Nach dem Mittagessen (Klöße mit Gulasch – hervorragend!) wurde es spannend! Die ersten Schiffe verließen den Hafen von Aberdeen. Ein toller Anblick, wie ein Schiff nach dem anderen langsam ablegte. Um 13.00 Uhr (alle Zeiten in Bordzeit) ging unsere Maschine an, um 13.06 Uhr wurde die letzte Leine losgeworfen.
Jetzt ging es los: Unmittelbar nach dem Ablegen wurden beide Toppen rumgebrasst. Vorher war dies nicht möglich, da wir im Päckchen mit der Sorlandet lagen.
Noch in der Hafenausfahrt wurden zur Freude der Menschenmassen an Land die beiden Untermarsen gesetzt. Es folgten die Obermarsen, die natürlich ausgelaufen wurden, sowie einige Stagsegel. Die Alex präsentierte sich in Grün. Es gab viel Beifall von Land, v.a. da nur sehr wenige Schiffe so früh schon Segel setzten. Wir bedankten uns mit vielen 7-3-1 Rufen auf Aberdeen. Eine Segelparade entlang der Küste begann. Was für ein Anblick! So viele große Rahsegler so nahe beieinander! Wir bekamen eine Ahnung davon, wie es früher zur Zeit der Windjammer ausgesehen hat.
Danach hieß es warten auf den Start. Die Startlinie war nur wenige sm entfernt. Leider hatte der Wind scheinbar eine falsche Zeit genannt bekommen, er ließ sich jedenfalls nicht blicken. Alle Schiffe dümpelten bei 0 Bft herum. Der Start wurde nach hinten verschoben.
Das All Hands wurde erstmal aufgehoben und alle hatten die Möglichkeit zum Abendessen zu gehen.
Endlich war es soweit! Um 18.30 Uhr wurden mit All Hands Segel gesetzt. Alle 10 Rahsegel, 7 Stagsegel und das Besantoppsegel wurden gesetzt. Der Wind war nun da, wenn auch zuerst noch etwas zögerlich mit 1-2 Bft. Grün bis in den Himmel segelten wir auf die Startlinie zu. Dies lag zwischen zwei Schiffen. Es gab ein Zeitfenster von 20 Minuten, das um 19.00 begann, in dem man die Startlinie passieren muss. Wer zu früh oder zu spät kommt, wird mit einer Zeitstrafe belegt. Uns gelang ein sehr guter Start um 19.05 Uhr. Damit fuhren wir als erstes Schiff über die Startlinie. Die anderen folgten schnell und nun begann das Race.
Alle Schiffe hatten sehr viele Segel gesetzt und es war ein herrliches Bild. Der Himmel zeigte dunkle Wolken, die weißen Segeln wirkten davor noch heller und als die Sonne auch noch rauskam, glänzten die Segelpyramiden um die Wette. So ein Moment wird unvergessen bleiben.
Wir trimmten unsere Segel, bis alle zufrieden waren. Das All Hands wurde aufgehoben und der Wachbetrieb begann.
Dem Wind war es wohl unangenehm, dass er zu spät gekommen war. Als Entschuldigung blies er im Laufe der Nacht immer stärker, deutlich mehr als angesagt. Bei 6 Bft ohne nennenswerte Welle düste die Alex mit 9-10 Knoten durch die Nacht. Wer eine Steuerbord-Koje hatte, lag bequem an der Wand, die anderen mussten sich bei der starken Krängung anstrengen, um nicht aus der Koje zu fallen. Aber es beschwerte sich keiner. Schließlich haben alle ein Race gebucht.
Morgens um 09.00 Uhr konnten wir uns über einen derzeitigen guten 9. Platz von 16 Schiffen freuen.