Datum: 11. Juli 2025
Mittagsposition: 58° 04,7‘ N 006°00,7‘ E
Das Wetter: sunny, 19°C
Hallo!
For my English speakers who follow along with this log, I welcome you.
At first, I thought I would try to write this post in Deutsch but I fear as an English Canadian, I would not give this update the justice it deserves.
Since yesterday, we have dropped our sails and continued onwards by engine. It seems the wind had different plans than we did and while sailing is the name of the game out here, experiencing Norway has also been on the forefront of our sailors minds. At 2200 hours last night, we completed a Halse (Jib) and made a 180 degree turn. We continued this course through the night before eventually furling our sails and moving forward using the machine.
As a member of the 8-12 watch, our morning shift today came with a pleasant surprise. A friendly pilot whale came to say hello and surf our bow wake. Watching it surface from the depths to say hello before once again dipping beneath the surface was miraculous. The sense of camaraderie as we all watched from the Klüverbaum was something unlike anything else I’ve experienced this trip. One of the trainees, Gail, swears the whale came because she’s been calling for it since we left Kiel and at this point, I’m inclined to believe her.
If I had to tell you what my favourite thing so far has been, I would surely say it has been the sunsets. Watching the sunsets each night has been unforgettable. That mixed with the fact that the horizon never turns truly dark given how far north we are is particularly magical. At sea, it’s easy to loose track of the days. Instead, I use the sunsets to gauge each rotation of our earth. I have to say, I prefer this form of a calendar.
As a past Class Afloat Student turned Stamm Crew, I have to say this experience has been incredible. I would be lying if I said I wasn’t nervous at first to board my green home with an all German crew. However, with time I learned that that concern was completely unwarranted. I have been met with nothing but compassion, curiosity, and a genuine appreciation for both our similarities but also our differences.
Until next time,
Ethan OS/Leichtmatrose, Captain Tilman Hebekus and the entire crew
Übersetzung:
Hallo! An alle Englischsprachigen, die dieses Logbuch verfolgen: Herzlich willkommen!
Zuerst wollte ich diesen Beitrag auf Deutsch schreiben, aber als englischsprachiger Kanadier würde ich diesem Update nicht gerecht werden.
Seit gestern haben wir die Segel eingeholt und fahren unter Motor weiter. Der Wind hatte offenbar andere Pläne als wir, und obwohl hier Segeln angesagt ist, stand für unsere Segler Norwegen auch ganz oben auf der Liste. Gestern Abend um 22:00 Uhr haben wir eine Halse (Fock) gesegelt und eine 180-Grad-Wende gemacht. Diesen Kurs setzten wir die ganze Nacht über fort, bevor wir schließlich die Segel einrollten und mit der Maschine weiterfuhren.
Als Mitglied der 8-12-Wache hatten wir heute in unserer Morgenschicht eine angenehme Überraschung. Ein freundlicher Grindwal kam, um uns zu begrüßen und auf unserer Bugwelle zu surfen. Ihn aus der Tiefe auftauchen zu sehen, um uns zu begrüßen, bevor er wieder untertauchte, war ein wahres Wunder. Die Kameradschaft, als wir alle vom Klüverbaum aus den Wal beobachteten, war etwas ganz Besonderes, was ich auf dieser Reise noch nie erlebt habe. Eine der Auszubildenden, Gail, schwört, der Wal sei gekommen, weil sie ihn seit unserer Abfahrt in Kiel gerufen habe, und mittlerweile bin ich geneigt, ihr zu glauben.
Wenn ich euch sagen müsste, was mir bisher am besten gefallen hat, wären es sicherlich die Sonnenuntergänge. Jeden Abend die Sonnenuntergänge zu beobachten, war unvergesslich. Das, zusammen mit der Tatsache, dass der Horizont so weit im Norden nie wirklich dunkel wird, ist besonders magisch. Auf See verliert man leicht den Überblick über die Tage. Stattdessen nutze ich die Sonnenuntergänge, um jede Erdumdrehung abzuschätzen. Ich muss sagen, ich bevorzuge diese Art von Kalender. Als ehemaliger Class-Afloat-Schüler, der jetzt zur Stammcrew gehört, muss ich sagen, diese Erfahrung war unglaublich. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht anfangs nervös war, mit einer rein deutschen Crew an Bord meines grünen Zuhauses zu gehen. Mit der Zeit lernte ich jedoch, dass diese Sorge völlig unbegründet war. Ich bin mit viel Mitgefühl, Neugier und aufrichtiger Wertschätzung für unsere Gemeinsamkeiten, aber auch unsere Unterschiede, aufgenommen worden.
Bis zum nächsten Mal, Ethan OS/Leichtmatrose, Kapitän Tilman Hebekus und die gesamte Crew