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Törn 33425 _ Hamburg nach Dublin _ Tag 9

Tagesbericht 2025-05-20 Dienstag

– Neunter Tag auf dem Schiff, Seetag

Landgang bis 09:30 Uhr, letzte Gelegenheiten werden genutzt um Postkarten zu organisieren oder noch einmal die Wehranlage abzulaufen und die grandiose Aussicht am menschenleeren Morgen zu genießen: das azurblaue Meer, der leuchtende Strand, die Statue von vergangenen Kosaren im Blick, die hellgraue Architektur der altehrwürdigen Hafenstadt im Rücken. Um einen Gallizismus zu bemühen: es ist ein letztes Mal pittoresk.

Wir warten auf den Lotsen, der uns aus dem Hafen begleiten wird. Die Aufregung steigt, der Wunsch zur Weiterfahrt zeigt sich freudig auf allen Gesichtern. Derselbe Lotse, der uns auch schon in den Hafen gebracht hatte, begrüßt uns wieder in seiner Signalroten Seeweste und nachdem er seinen bevorzugten Espresso schon vorbereitet bekommen hat, kann es losgehen.

Ablegen von der Kaikante Saint-Malo, Zuschauende sammeln sich auf der Stadtmauer, ein einsamer Ruf schallt uns in starkem französischen Akzent entgegen „Where are you going?“. Dem älteren Herrn, der sich danach erkundigt, antworten wir laut zu dritt „Dublin“ und er wünscht uns noch eine „Bon Voyage“. „Merci!“

Der Schleusengang läuft gut, statt wie geplant die Wurfleinen von Achtern auszubringen fangen wir welche von Landseite. Die gute und wie stets hochmotivierte Seele des Schiffs, Jannik, kann diesen Punkt daher auf seiner nie endenden Liste von Erfahrungen, die er an Bord sammeln möchte, leider nicht abhaken.

Der erste, wieder stattfindende Wachwechsel um 16:00 Uhr lässt den Steuermann erklären, dass aktuell Nordwind von vorne kommt. Segel werden in dieser Wacht wohl nicht gesetzt werden, wir fahren erst einmal weiter unter Motor, bis wir wieder in der Nähe der Insel Guernsey kommen. Dann werden wir schauen, ob ein Kurs und das passende Wetter gefunden kann, um uns wieder auf Segelfahrt zu bringen.