Mittagsposition: Anholt querab
Das Wetter: bewölkt bis regnerisch – durchwachsen
Seemannsalltag
Moin an alle Daheimgebliebenen,
nach dem gestrigen 6-stündigen Zwischenstopp in Skagen, segeln wir heute weiter auf südlichen Kursen in Richtung Sund und Kopenhagen, um unserem eigentlichen Ziel, Kiel, näher zu kommen.
Das Wetter zeigt sich herbstlich grau, begleitet von gelegentlichen Schauern, sodass die Freiwachen und Tagesdienstler ihre seemännischen Arbeiten unter Deck verrichten. In der Hauptsache bedeutet das: Seesack nähen. Ansonsten bestimmt der Rhythmus der Wachen den Tagesablauf und das Bordleben hat sich eingependelt, was man daran erkennt, dass das Wetter und der Speiseplan neben dem Handyempfang die dominierenden Gesprächsthemen sind. Auch für die Maschinisten standen reichlich Routinearbeiten an. So wurde die Brandmeldeanlage geprüft und die Umkehr-Osmoseanlage in Betrieb genommen. Diese Anlage produziert aus Seewasser deionisiertes Wasser, welches anschließend wieder mit Mineralien versetzt wird und so als Brauch- und Trinkwasser genutzt werden kann. Somit kann die Alex auch längere Zeit ohne externe Trinkwasserversorgung zur See fahren. Gerade bei längeren Törns ohne Hafenaufenthalt ein wichtiger Faktor.
Unser Koch hat in Skagen die Gelegenheit genutzt und über den Schiffsagenten zwei Kisten frischen Kabeljau besorgt, welche es heute als Steak mit zerlassener Butter, Selleriegemüse und Salzkartoffeln gab. Sehr lecker!
Eine weitere gute Nachricht gibt es noch in diesem Zusammenhang: Alle Seekranken sind wieder fit und konnten das Essen genießen!
Am Nachmittag drückte der Wind unseren Kurs so weit westlich, dass wir die erste Halse des Törns vor der schwedischen Küste gefahren sind. Am Abend folgte dann die nächste Halse und mit auf Nordwest drehenden Wind wollen wir heute Nacht in Richtung Kopenhagen fahren.
Unsere aktuelle Position könnt ihr übrigens minutenaktuell abrufen. Die Wetterprognose für morgen verspricht wieder mehr Sonne und die Crew hofft auf einen schönen klaren Blick auf Kopenhagen.
Viele Grüße von Bord von Elektriker Matthias, Kapitän Jörg-Peter und der gesamten Crew