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TÖRN 166.20 – Position 21.09.2020

Datum:                           21.09.2020

Mittagsposition:           56°03.3N, 007°21.1E, zurückgelegte Strecke 79 Meilen
Das Wetter:                   Wind SW, 2-3 Bft, bedeckt

Segelriss, Wendemanöver Halse und Bergung einer verletzten Person

Wir sind den fünften Tag auf See und haben schon einige Meilen hinter uns. Wir passierten die Ostsee Richtung Norden, durch das Gebiet des Skagerrak und befinden uns jetzt auf südwestlicher Fahrt durch die Nordsee. Vieles haben wir als Trainees schon gelernt, vom Brassen und Fieren über Fock-Segel und Royal-Segel bis hin zu allgegenwärtigen Segelkommandos. Jeder Tag war bisher spannend, lehrreich und vielseitig. Wir sind also mit vollem Elan dabei und freuen uns schon am Vorabend auf den nächsten Tag, so auch heute Morgen. Doch statt mit vollem Wind in den Segeln, blickten wir auf ruhige See und schlaffe Segel. Zum Glück frischte im Laufe des Vormittags der Wind auf, sodass die Alex II wieder Fahrt aufnahm. Überraschend erreichte uns dann jedoch die Nachricht, dass das Vor-Topp Royalsegel einen Riss hat. Nach Inspektion des Schadens durch unseren Topps-Matrosen wurde beschlossen das Segel auszutauschen. Fünf Crew-Mitglieder enterten die Royal-Rah, um das Segel zu bergen. Dazu musste es ausgebunden und abgefiert werden. Nach 1,5 Stunden war Teil I der Aktion geschafft und das Segel an Deck. Nun galt es ein neues Vor-Topp Royal-Segel nach oben zu bringen. Nach weiteren 1,5 Stunden war das neue Segel an seinem Platz. Was für eine Leistung in schwindelnder Höhe.

Nun waren erst einmal eine Pause und Stärkung angesagt, denn die nächste Herausforderung stand schon wieder bevor: ein all-hands-on-deck-Manöver. Grund war der sich drehende Wind, der eine Halse erforderlich machte. Und schon waren wir wieder in Aktion: Brassen und Fieren aller Segel an Großtopp und Vortopp. Nach 15 Minuten und zwei Kabel war das Manöver vollzogen. Für unsere erste Halse war unser Steuermann mächtig stolz, und wir natürlich auch.

Zu guter Letzt gab es noch eine Übung: Bergung einer verletzten Person aus dem Klüverbaum. Hier konnten wir allerdings ganz entspannt einfach nur zuschauen.

Für einen Tag waren das viele spannende Eindrücke und Erlebnisse. Jetzt genießen wir noch ein wenig die Sonne an Deck, unsere Freiwache und sind auf weitere Abenteuer gespannt.

 

Es grüßen Nicole und Thomas, Trainees und der Kapitän Jörg-Peter