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TÖRN 162.20 – Position 26.07.2020

Tagesbericht 26.07.2020

Mittagsposition:         57°12,2‘ N   011°24,4’E  (Kattegat) Wind SSE 3
Das Wetter:                 Sonniger Start, aber auch mit Wolken, auch mit Regen

Es ist was grün im Staate Dänemark

Die gute Leistung der Crew bei den Manövern am ersten Tag führte zu allseitiger Arbeit und Freude auch dazu, dass wir auch mit kleiner Crew alle Rahsegel setzen durften und unser Schiff in voller Pracht seiner grünen Segel die Reise fortführen konnte.

Von der Insel Mön führt uns unser weiterer Weg entlang der Küste Dänemarks, das uns, sozusagen im Vorbeifahren, mit einigen denkwürdigen Eindrücken begrüsste: Zum Einen in Form eines Schiffes der dänischen Marine, dessen Besatzung sich zur Vorbeifahrt vorbildlich aufreiht und ordentlich grüßt, was unsere Besatzung mit beinahe fast genauso ordentlicher Aufstellung und fröhlichem Winken angemessen erwidert. Zum anderen mit der eindrucksvollen Müllverbrennungsanlage von Kopenhagen, wo die erfinderischen Dänen ihrer Leidenschaft für alpinen Sport auf einer künstlichen Skipiste frönen können. Eher dröhnend als frönend überfliegen uns dabei zwei Flugzeuge im Landeanflug auf den Flughafen der Hauptstadt, deren Passagiere ein sicherlich nicht alltägliches Bild eines Traditionsseglers vor der Landepiste aufnehmen dürfen.

Schliesslich passieren wir noch in der Nacht die Festungen Helsingborg auf schwedischer und Helsingör auf dänischer Seite – was unter anderem eine sorgfältige Passage zwischen eiligen Fähren erfordert, und die Nachtwache sieht auch noch die Burg des Prinzen Hamlets – in späteren Gesprächen mit der Wache blieb allerdings strittig, ob besagter Prinz nun wirklich ein dänischer oder schwedischer wäre, oder ob da einfach ein Peilungsfehler zu Irritationen führte. Die Diskussion dauert an Bord noch an. Zudem sorgte der Prinz – oder seine Nachfahren – für ein herrliches Feuerwerk als Ersatz für den in der Vornacht erlebten Vorbeiflug des Kometen.

Ausserdem hat die Besatzung die vorgeschriebenen Brandschutzübungen mit einem – nur für die Übung angenommenen –  Brand in der Leinenlast nach Auslösen des Generalalarms erfolgreich absolviert und auch die Bootsmanöver verliefen zu allseitiger Zufriedenheit.

Grund für Zweifel und Spekulationen lieferte allenfalls die Frage, ob ein Brand auch durch übermässigen Genuss von KimChi verschärft mit Sambal, das unsere Kombüse mit einer Reispfanne zum Abend  servierte, erzeugt werden könne. Und zum Sonntagmorgen überraschten uns unsere beiden Meister der Kombüse mit einer bayerischen Brotzeit mit frischen Brezeln, Weisswurst und alkoholfreiem Weizenbier.

Wohlgesättigte Grüße von Bord