Tagesbericht
Törn: 13319
Datum: 11.06.2019
Endlich geht es los ..
Schon am Samstag sahen wir von weitem die geliebten gelben Masten mit den grünen Segeln und die Vorfreude auf den Törn entschädigte für die Gewissheit, diese faszinierende Stadt so bald schon wieder verlassen zu müssen.
Sonntag: Alle gelangen erfolgreich zum Schiff, welches ganz nah bei einer der großen Kathedralen liegt, die in St. Petersburg viel zu sehen sind und bei der Orientierung helfen mit ihren blattgoldverzierten Türmen. Nach der Vorstellung durch Kapitän Ingo, Einteilung der Wachen und den ersten Einweisungen begeben sich viele Crewmitglieder nochmal an Land, nicht ohne sich vorher darüber zu informieren, wann welche Brücken für die Nacht hochgeklappt werden. Man möchte doch gern in die Koje zurückfinden.
Montag: Spätestens beim allgemeinen, freundlichen Wecken ist allen klar:
Wir sind (wieder) an Bord, freudige Erwartung macht sich breit, die Sonne strahlt mit uns um die Wette. Wir können erst um 18 Uhr auslaufen, daher finden heute Vormittag die Sicherheitseinweisung und die Riggeinweisung statt. Nebenbei warten wir auf den Proviant, der für den Vormittag angekündigt ist, sich aber dann erst mittags um 13 Uhr einfindet. Da alle mit anfassen, ist dieser trotz langen Weges (der Kleinlaster kann nicht vor das Schiff fahren, da man nur zu Fuß auf die Pier kommt) recht schnell an Bord.
Wer sich mittags für ein Schläfchen hingelegt hatte, hat heute Pech: Nach dem Stauen des Proviants kommt schon bald der Zoll. Jede/r muss mit seinem Pass im roten Salon vorbeikommen und sich identifizieren lassen. Danach gibt es ein Sonnenbad auf der Pier, das Schiff wird auf blinde Passagiere durchsucht, die Besatzung muss von Bord. Liegestühle und Cocktails bleiben jedoch nur Wunschgedanken, Thomas, der Koch bangt um seine Schlagsahne, die alleine in der Kombüse auf ihn wartet… und wir warten auch.
Vorausschauend hat Thomas besonders leckeren Apfelkuchen gebacken und da Rene auf die glorreiche Idee kommt, zu fragen, ob er an Bord darf, um Getränke und Kuchen zu holen – und er darf! – hat uns Thomas diesen Nachmittag doch sehr versüßt. Nach 2 Stunden auf der Pier gibt es die ersten Sonnenbrände und endlich die Pässe zurück – wir dürfen wieder auf’s Schiff! Nach einem schnellen Abendessen legen wir dann endlich ab, fuhren unter der zweistöckigen Hochbrücke durch, sahen die nicht so hübschen Vororte von St Petersburg (Plattenbau neben Plattenbau) und grillende Menschen am Ufer, die uns zuwinkten. Die Lotsen blieben an Bord, bis wir die schmale Passage zwischen den Untiefen hinter uns gelassen hatten.
Mittlerweile ist schon Dienstag, der 11.06.2019, es ist 10 Uhr wir sind bei 60° N und 26°57 O im Golf von Finnland unter Motor unterwegs und passieren gerade Gogland westwärts. Heute morgen gab es schon eine kleine Aufregung, ein treibendes Schlauchboot wurde gesichtet und wir kehrten um und fuhren näher heran, aber es war keine Person an Bord, also ging es wieder zurück auf den alten Kurs.
Die heutigen Tagesbefehle scheinen eingehalten zu werden: Die Sonne scheint, die Besatzung freut sich und es herrscht gute Stimmung, Kartoffeln werden geschält und der Bootsmann bekommt Unterstützung. Was sonst noch sein wird? Lest Ihr beim nächsten Mal, wenn ihr mögt.
Grüne Grüße von Bord, Kapitän Ingo, Irmela und die Crew