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TÖRN 111.19 – Position 01.04.2019

Tagesbericht

Törn:                                    111.19
Datum:                                01.04.2019
Mittagsposition:              46° 12‘ N   005° 03‘ W
Das Wetter:                      Sonnig bis bedeckt, gegen Abend diesig, Wind Nordost 3 -> 1
Titel/Überschrift:            Tag 7 der Reise – Segel- und andere Manöver

 

Unser Montag markiert den Anfang der Arbeitswoche, und das passt auch zum Programm des Tages:

Erst fährt eine Wache eine Halse unter Segeln, das heisst viel Laufen, Tampen ziehen, belegen, fieren; Einsatz von Kraft, Stimme und Körpergewicht sind gefordert – und bei den kleinen Wachen unseres Törns braucht es halt ab und zu auch die rundlaufenden Maschinenmuskeln, um die anfallenden Lasten ziehen zu können. Und am Ende fährt unser Schiff mit dem Wind von der anderen Seite in eine andere Richtung.

Damit das nicht überhand nimmt, lässt sich auch die Folgewache nicht lumpen und fährt auch eine Halse, also wieder Muskeln, Stimme, Winsch, usw. – nur diesmal mit anderer Besetzung, und natürlich nicht sooo schnell und sooo schön wie die jeweils andere Wache; also das sagt jedenfalls die Wache, die man gerade fragt. Und am Ende fährt unser Schiff wieder mit dem Wind von der vorherigen Seite in die vorherige Richtung…..

So kommen wir nach den vielen Maschinentagen doch noch in den Genuss der Segelmanöver, begleitet von vielstimmigem „Hol-weg“ und verschwitzten, aber zufriedenen Mienen und leicht heiseren Toppsis.

Den nachlassenden Wind des Nachmittages nutzen wir dann zu einer „Mann-über-Bord Manöver“ Übung, bei dem dankenswerterweise ein künstlerisch wertvoll gestalteter Pappkarton die Rolle des über Bord Gefallenen übernimmt, schließlich hat das Wasser der Biskaya hier nur knappe 12-13° C, brrr. Mit nur wenig Hakeleien wegen unkooperativer Taue holt dann die Besatzung des behände ausgebrachten Bootes „Weser“ den leicht ramponierten Abtrünnigen innerhalb von 12 Minuten wieder an Bord, gut versorgt von der kundigen Hand der mitgefahrenen Rettungssanitäterin.

Nach dieser erfolgreichen Übung bleibt dann noch Zeit, bei ruhiger See das Üben von An- und Ablegemanövern der kleinen Tochter Weser an der großen Mama Alex für einige unserer Leicht- und Nicht-so-leicht-Matrosen zu verbinden mit einer Photosafari, die wir eifrig nutzen, um die kreuzgebrasste Bark aus allerlei Perspektiven zu filmen und photographieren. Nur schade, dass beim letzten Schwung von Manöverübenden so gar keine Kamera an Bord war – denn da umspielten mehrere Delphine das Boot in rauschender Fahrt! So bleiben uns die Bilder diese tollen Erlebnisses fest in unserer Erinnerung an einen abwechslungsreichen sonnigen Tag in einer friedlichen Biskaya.

Mit lauter schönen Bildern im Kopf

Gerald