Tagesbericht
Törn: 112.19
Datum: 12.04.2019
Mittagsposition: 49° 38′ N, 1° 37′ W – Port de Cherbourg
Das Wetter: leicht bedeckt ohne Regen, Wind zwischen 16-24 k/h und knapp 9° Celsius
Titel/Überschrift: der letzte Tag am Quai de la France
Der vorherige Abend steckte dem ein oder anderen noch in den Knochen und in weiser Voraussicht hatte Kapitän Stephan gestern schon verkündet „eine Stunde später Wecken“.
Die frisch gebackenen Brötchen standen dann etwas später, aber wie immer voll lecker, in der Messe getoppt mit Spiegelei.
Treffen an Deck um 09:00 Uhr zur Aufgabenverteilung für „Rein Schiff“.
Alle stürmten hochmotiviert die Anlaufpunkte Wäscherei und Lappenkammer, rüsteten sich damit aus, um auch den letzten Krümel und das letzte widerwillige Staubkorn aus den Ecken hervorzulocken. Trainee Siegrun kennt als Fachfrau auch die Verstecke der Wollmäuse, für die es kein Erbarmen gab 😉
Es warteten noch viele Aufgaben an diesem Tag, Bunkern von Treibstoff, Proviantieren, Segel hafenfein packen, Abgabe Müll und andere Materialien an Land …es hat sich einiges an Müll angesammelt, da die Abgabe am Starthafen in Bordeaux sich aufgrund unseres extrem guten Liegeplatzes mitten in der City etwas schwieriger gestaltet hatte, wurde entschieden, den Müll erst in Cherbourg von Bord zu geben. Somit war die hyperaktive „Müllgang“ vorbildlich „behelmt“ schon fast dabei die neben der Mülllast in Säcke gepackte Bettwäsche mit zu entsorgen…aber die Wäsche wurde noch rechtzeitig enttarnt.
Nachdem alle ihre „Zeche“ bezahlt und die Ausweise ausgehändigt bekommen haben, ging es für ein paar schon einmal kurz von Bord zur Landgangerkundung und um die wichtige Frage zu klären wo denn heute der Abend schön ausklingen könnte.
Die letzten Segel wurde fertig gepackt, die Glocke hervorragend blankgeputzt und nachdem die Wachfotos im Kasten waren, ging es dann ausgehfein für die 0-4 und 8-12 Wachen in die City, Die 4-8 Wache zog aufgrund der Hafenwache etwas später los.
Sogar die Crewmitglieder, die wachfrei fahren und manches Mal an Bord vergessen werden, wurden integriert und zogen mit – inklusiv des Kapitäns…der fährt ja schließlich auch wachfrei, wacht aber immer über alle und das Schiff.
Fazit: egal welches Crewmitglied in der unterschiedlichen Wachen, alle hatten Spaß mit friedlichen Steuermann/Toppsi Teams und einen extrem schönen Törn. Dieser war von gegenseitigem Respekt und harmonische Umgang geprägt. Es wurde kein Crewmitglied „angepampt“ nur weil es „Achtung“ rief anstelle von „Warschau“. Sicher hat sich die seemännische Sprache mit kurzen, klaren Ansagen bewährt und wird gelebt, dennoch segelt die Alex 2 vorwiegend für Menschen, die auf einem traditionellen Großsegler lernen wollen wie das so funktioniert und das ist nicht immer gleich perfekt.
Ahoi und Tschüss an dieser Stelle von Bordberichterstatterin Cordelia