Datum: 11.09.2025
Mittagsposition: 57°22,9`N 007°19,9`E
Das Wetter: Von Allem ein bisschen
Wir sind gefühlt schon länger als drei Tage unterwegs. Drei Tage gefüllt mit Neuem. Vom Kennenlernen der Alex, der seemännischen Fachbegriffe über die umfangreiche Sicherheitseinweisung bis hin zum Setzen der ersten Segel unserer Reise.
Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer überkommt mich, sobald wir das Festland hinter uns lassen und sich das Meer vor uns auftut. Wie sich das grüne Tuch mit Wind füllt und uns vorwärts zieht. Raus aufs Meer.
Jedes weitere Segel heißt mit anpacken. „Holt die Schoten! Fiert auf, Geitaue und Gordinge!“ Was letzte Woche für den ein oder anderen wohl noch ein Rätsel gewesen wäre, ergibt nun immer mehr Sinn. Mit diesen Kommandos wird uns, den Trainees, mitgeteilt, an welchem der zahlreichen Tampen gezogen werden muss um eins der 10 Rahsegel zu setzen.
Die Tage beginnen für unsere Wache um 0330. Klar machen zur Wache um 0400. Eine milde Nacht mit wenigen Wolken erwartet uns heute Morgen an Deck. Die Alex pflügt durch die See. Die Wachroutine setzt ein. Sie besteht aus Steuern, Ausguck gehen, Wetterbeobachtung und immer weiter lernen. Fachmännisch wird uns von der Stammcrew weiter erklärt wie die Alex2 zu bedienen ist, welcher Tampen zu welchem Segel gehört und wie sie zu steuern ist.
Ab ca. 0700 beginnt es aus der Kombüse nach Frühstück zu duften und die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne wärmen uns. Um 0800 heißt es Wachwechsel. Hierzu stehen die abziehende und die aufziehende Wache zusammen und wüschen sich eine „Gute Wacht!“ und „Gute Ruh!“.
Nach dem Frühstück hat unsere Wache Freiwache bis 1600. Die Zeit steht uns zur Verfügung um zum Beispiel Schlaf nachzuholen, das Schiff weiter zu erkunden oder Knoten zu üben.
Nun sind die ersten Tage auf See vergangen, wir werden langsam seefester während wir die Alex durch die Nordsee halsen.
Ich bin gespannt was die nächsten Tage noch auf uns zukommt.
Viele Grüße von Bord unser Trainee Jens