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Törn 37025 _ Romantik und Übungen

Datum: 05.09.2025

Mittagsposition: 58°07,9’N 011°00,9’E (Skagerrak)

Das Wetter: Wechselhaft, 17 °C, Wind morgens S-SSE 3-4, abends WNW 4

 

Liebe Alex-Fans,

nach einer bewölkten, aber trockenen Nacht klarte es rechtzeitig auf, so dass die 4-8-Wache wieder einen spektakulären Sonnenaufgang genießen konnte. Wie bereits geübt machten wir morgens ein wenig Feintrimm, setzten weitere Segel, und wer wollte, ging ins Rigg und genoss die herrliche Aussicht.

Leider meinte der Meeresgott Rasmus es wind- und wettertechnisch dann nicht mehr so gut: Wir mussten nach einer Halse die Segel bergen und unsere Hauptmaschine „Mathilda“ wieder in Betrieb nehmen, um wie geplant unseren morgigen Ankerplatz zu erreichen. Dazu kam der inzwischen gewohnte Regen, der wohl als Service für die 4-8-Wache gedacht war, um ihr das Deckwaschen zu ersparen. Rasmus, das war keine gute Idee!

Um 11 Uhr näherte sich ein Hubschrauber der schwedischen Seenotretter und fragte per Funk an, ob er eine Winschübung auf unser Achterdeck machen durfte. Wir zogen dafür den Besanbaum und die Gaffeln soweit wie möglich zur Seite, und ein Mitglied der Hubschraubercrew seilte sich ab. Wir waren vom Können dieser Rettungsmänner sehr beeindruckt. Freundlich winkend verabschiedeten sie sich und freuten sich sichtlich über die seltene Gelegenheit, mit einem Rahsegler zu üben. Für uns war es ein unvergessliches Erlebnis.

Nach dem Mittagessen führten wir eine Brandabwehrübung durch, simuliert wurde der Brand einer Waschmaschine in der Waschküche. Bei der Musterung wurde festgestellt, dass unsere Wirtschafterin Jutta fehlte. Der Erkundungstrupp fand sie schnell in der Messe, wo sie dann von unserem medizinischen Team abgeholt und im Behandlungsraum versorgt wurde. Parallel ging der Feuerlöschtrupp gegen das „Feuer“ vor, das er schnell „löschen“ konnte. Auch unserer „verletzten“ Person ging es nach der kompetenten Behandlung schnell wieder gut.

Nachdem abends der Wind gedreht hatte, setzten wir um 18:30 Uhr wieder Segel und machten den Himmel grün, „Mathilda“ konnte sich wieder schlafen legen.

Passend zum grünen Himmel erschien  die Sonne zu einem spektakulären Untergang. Wir hatten das seltene Glück, das „grüne Leuchten“ zu sehen, das direkt am Horizont entsteht, wenn der obere Rand der Sonne gerade verschwindet. Meistens ist es zu diesig, um diesen Effekt zu erleben, und er ist nur bei guter Fernsicht sichtbar (auf See, im Gebirge oder in der Wüste). Mehr Romantik geht nicht!

So endete unser letzter vollständiger Tag auf See in bester Stimmung. Morgen Nachmittag wollen wir vor Malmö ankern und dann den Törn mit dem Captain’s Dinner feierlich abschließen. Wir freuen uns schon darauf!

Herzliche Grüße von Bord

Bordberichterstatterin Sabine, Kapitänin Bärbel und die ganze Crew