Datum: Sa., 27.07.2024
Schon viele Tage segeln wir ĂŒber die gefĂŒhlten endlosen Weiten des Nordmeers. Eine Routine hat sich eingestellt: Wache gehen, essen, Bootsmannsarbeiten, Ausbildung, VortrĂ€ge vom KapitĂ€nâŠund wieder Wache gehen. Der anfĂ€ngliche islĂ€ndische Regen ist der Sonne gewichen. Die Trainees entwickeln sich von Landratten zu kompetenten SeebĂ€ren. Ăberall wird gelacht, gearbeitet, gespielt und natĂŒrlich gesegelt. Unterbrochen wird dies mehrfach am Tag durch einen laute Ruf: âWal in Sicht!â. Dann ist niemand mehr zu halten. Aus allen Richtungen strömen erwartungsvolle Mitsegler an Deck, um die imposanten MeeressĂ€uger zu entdecken. So bekamen wir bisher eine groĂe Anzahl von Cetoceen (Wale und Delfine) zu Gesicht. Verschiedene Delfinschulen, die verspielt um den Bug der Alex II sprangen, mĂ€chtige Buckelwale, die ihren Blas Richtung Himmel bliesen, mehrere Grindwale, die neugierig die Besatzung der Alex II beobachteten und heute zwei imposante Seiwale. Diese 12 â 18 Meter langen Furchenwale begleiteten uns fast 20 Minuten lang. Immer wieder drehten sich die intelligenten Riesen auf die Seite und zeigten ihre hellen Kehlfurchen. Mit krĂ€ftigen FlukenschlĂ€gen zogen sie knapp unter der WasseroberflĂ€che neben uns her. Von Deck aus konnte dies gut beobachtet werden. Einige Mitsegler waren gerade auf der Royal. Von dort oben hatten sie eine besonders gute Aussicht und sie konnten die Seiwale ununterbrochen bewundern. Immer wieder zeigten die beiden Tiere ihre Finne und ihr Blasloch und erfreuten alle mit ihrem Blas. Wer solche atemberaubenden Anblicke erleben darf, wird ehrfĂŒrchtig vor der Natur und wird nachdenklich darĂŒber, wie die Menschen mit der Natur und den Walen umgehen. V.a. durch die Verschmutzung der Meere sind viele Wal- und Delfinarten heute selten und stark gefĂ€hrdet. Gut, dass wir auf der Alex II alles tun, um die Umwelt zu schĂŒtzen. Nach Marpol (Maritime Pollution- Umweltschutz auf See) wird jeder MĂŒll gesammelt, sortiert, getrennt und an Land im Hafen speziell entsorgt. Nichts wird ĂŒber Bord geworfen. So können wir helfen, dass die Wale und Delfine hoffentlich noch lange durch die Meere ziehen können.