Sonntag, 28.07.2024
Der Sonntag begann mit einer großen Aufregung. Auf dem Radar wurde ein Schiff sichtbar! Seit wir vor sechs Tagen losgesegelt sind, sind wir nur zwei Schiffen begegnet: einem isländischen Militärschiff und einem Kreuzfahrer, der in Island losfuhr. Seitdem teilen wir uns das weite Meer nur mit den Meeresbewohnern und den Seevögeln. Und nun ein Schiff! Aufgeregt und neugierig blickten alle zum Horizont um zu sehen, wann die Lichter in Sicht kommen würden. Zum Wachwechsel war es so weit- beide Wachen konnten das näher kommende Schiff gut erkennen. Es war ein 30 Meter langes Forschungsschiff auf dem Weg in die USA. Ein weiter Weg- gute Fahrt! Ein erster Hinweis darauf, dass wir uns langsam wieder der Zivilisation nähern. Mittags gab es auf der Alex II eine spannende und wichtige Übung. Mit viel Kreativität wurde ein lebensgroßer Dummy gebaut und liebevoll „Horst“ genannt. Horst wurde nun ins Rigg gezogen und an der Voruntermarsrah in den Gurt gehängt. Nun galt es, Horst aus dem Rigg zu retten. Bootsmann Eike erklärte das bevorstehende Manöver und leitete dieses anschließend. Alle Beteiligten waren auf ihren Stationen und arbeiteten vorbildlich nach Plan. So gelang es uns, Horst in nur 12 Minuten aus dem Rigg zu retten und ins Hospital zu bringen. Unsere „Doc“ Iva verkündete kurz darauf zur Freude aller, dass Horst alles ohne nennenswerte Verletzungen überstanden hat. Dies feierte die Besatzung mit einem köstlichen Blätterteig –Obst- Quarkkuchen. Nun segeln wir mit 7,6 Knoten und 15 gesetzten Segeln in den hellen Abend und blicken gespannt auf die Abenteuer der nächsten Tage.