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30.12.2021 – Aus dem Leben eines Technikers

Hier ist mal wieder Eure Maschinencrew. Auch wir gehören mit zur Crew und integrieren uns bestmöglich in den segeltechnisch alles bestimmenden Tagesablauf.

Morgens um 07:00 ertönt „Reise, Reise aufstehen, jeder weckt seinen Nebenmann, der letzte stubst sich selber an“. Unabhängig von einander geht jeder der Techniker seine Morgenrunde. Der eine mit einem Becher Kaffee bewaffnet, der andere lässt den Tee noch ziehen. Auch die ersten Meldungen erreichen uns aus den anderen Departments. So sitzen wir nach erster harter Arbeit erst kurz nach halb acht an der Frühstücksback und müssen uns für den Tag stärken.

Um acht Uhr lädt der Chief zur Morgenbesprechung in den Schalttafeltraum. Natürlich hat sie schon wieder neun Klemmbretter vorbereitet, um uns ja auf Trab zu halten. So haben wir heute die wasserdichten Schoten und die fernbetätigten Schwarzwasserventile geprüft. Diese zu finden ist jedes Mal ein Abenteuer für sich. Aber unser Chief muss immer noch eins draufsetzen, daher durften wir auch noch die acht manuellen Schwarzwasserventile suchen und bewegen. Danach wurde die Lampe in der Kombüse gerichtet, die wöchentlichen Toilettenreinigungsrunde fortgesetzt und Kühlflüssigkeit abgewogen, um zum evtl. Auffüllen gewappnet zu sein. Den Vormittagskaffee müssen wir uns, wie ihr seht, hart verdienen. Es folgte die Fortsetzung der Inventur. Den großen Teil unserer Inventur haben wir hinter uns, es fehlt jetzt nur der Hilfsaggregateraum, aber der hat es in sich. Neben all den Ölen in den Behältern gilt es dort auch die vielen Schläuche und Dichtmatten zu zählen. Der zuerst schreit, durfte die Mittagsrunde übernehmen, leider war ich nicht schnell genug. So musste ich weiter zählen.

Als Belohnung für den harten Vormittag geht lange nach 12 Uhr zum Mittagessen und etwas geruhsamer am Nachmittag weiter. Gott sei Dank, geht unserem LI auch ab und zu die Puste aus. Am Nachmittag folgte dann auch noch die Kontrolle der Brandmelder, ein letztes Mal für dieses Jahr. Aber wir müssen unbedingt noch alle Brandschleifen prüfen. Man lernt nie aus. Während wir uns dem Feierabend nähern und der Chief uns in diesen schickt, fängt sie noch mit Notrudermanöver an. Man sollte Chiefs unter 70 Jahren verbieten, wo nehmen die bloß ihre Energie her? Außerdem scheint sie ein Händchen dafür zu haben, dass die Anlagen zwischen 18 und 21 Uhr nochmal eine intensive Betreuung verlangen, so wie heute die Proviantkühlanlage.

Nach so einem Tag auf See, verbleibt es uns nur am Abend die Beine hochzulegen, denn der Chief hat die Nachtrunde.

Die Maschinistencrew grüßt den rheinischen Westerwald, die Haßberge und die Rhön.

Viele Grüße von Peter, Fred und Katrin