Mittagsposition: ϕ 054°36,5 N λ 010 25,0 E
Das Wetter: Südwestwind mit 5 Bft, 11 Grad, bedeckt
Nach dem liebevollen Wecken vom Kameraden Schneider zog unsere Wache pünktlich um 0:00 Uhr auf. Nach der Feststellung der Anwesenheit wurde ich als erster für den Rudergänger eingeteilt. Am Ruder zu stehen hat in gewisser Weise schon etwas Erhabenes. Einem wird nach kürzester Zeit soweit vertraut das man das Schiff steuert und man somit auch die Verantwortung für alle weiteren Kameraden trägt, insbesondere für ihren Schlaf. Selbstverständlich hat der Steuermann das Sagen und man befolgt Befehle, aber trotzdem liegt es in diesem Moment am Rudergänger, dies auch so umzusetzen, dass alles gut geht.
Nach 2 Stunden wurde ich dann von meinem Posten abgelöst und von Roman im Kartenhaus in die Messinstrumente an Bord eingewiesen.
Um ca. halb 4 fuhren wir dann eine Halse bevor wir dann pünktlich um 4:00 Uhr von der nächsten Wache abgelöst wurden und bis 10:30 Uhr schlafen durften.
Um 10:30 Uhr wurden wir dann von dem Obermaat „Dusche“ durch die PA geweckt. Dabei sollte es allerding nicht bleiben, da nur wenige Minuten später der Probealarm „Mann über Bord“ ausgelöst wurde. Also hieß es so schnell wie möglich sich den Overall anzuziehen und nach oben aufs Mitteldeck zu gehen, um dort das Manöver durchzuführen. Soweit lief das Manöver auch gut und wir waren schnell durch. Nur bei der Anwesenheitsüberprüfung zum Schluss wurde festgestellt, dass ein Kamerad aus meiner Wache fehlt und somit erstmal gesucht werden musste. Dieser war allerdings auf seiner Kammer zu finden und stand frisch geduscht vor dem Obermaat der ihn suchte, während der Rest der Crew oben war und verschwitzt das Manöver beendete.
Das sollte es allerdings noch nicht gewesen sein, denn danach fuhren wir noch vor Antritt meiner Wache um 12:00 Uhr ein „All-Hands-On-Deck Manöver“, welches ca. eine halbe Stunde dauerte. Anschließend blieb uns dennoch eine gute halbe Stunde für das Mittagessen, bevor wir zur Wache aufzogen.
Als erstes war ich an der Reihe Ausguck zu halten. Es hieß also eine Stunde auf der Back stehen und versuchen irgendwas in der Nebelfront vor sich zu erkennen und zu melden. Während ich vorne war ereignete sich allerdings nichts Besonderes und so konnte ich eine Stunde lang meinen Gedanken lauschen. Zum Schluss der Wache fuhren wir dann wieder eine Halse und machten so das erste Dutzend voll.
Als dann endlich Wachübergabe war freuten sich alle nur noch auf den anstehenden Kaffee und Kuchen und so neigte sich dann auch ein weiterer Tag auf der Alexander von Humboldt dem Ende zu.
Es grüßen Kpt. Andreas, HG. Lisa Sonnenberg und der Rest der Crew