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154.21 / 197.21 – 22.04.2021 – Das große Finale

Tagesbericht

Törn:                    197.21

Datum:                 22.04.2021

Mittagsposition:    53°32‘75N008°34‘28E

Das Wetter:          starker Wind, bewölkt mit sonnigen Abschnitten

Das große Finale

Der letzte Tag unseres Törns beginnt mit dem allgemeinen Wecken für die gesamte Crew, da das Wachsystem vor Anker liegend aufgehoben wurde. Im  zweistündigen  Wechsel  haben  einzelne Freiwillige zusammen mit jeweils einer Person aus dem Stamm des nachts aufgepasst, dass die Alex II bei diesem starken Wind von Nordwest nicht vertreibt und der Anker hält. Für heute Vormittagwerden an Deck für alle diverse Jobs zum Klar-Schiff-machen vergeben. Auf und unter Deck beginnt das große Wuseln, Schrubben, Putzen, Polieren und Aufräumen. Ich selber bin heute erneut in der Backschaft eingeteilt und bereite das Käpt‘nsdinner mit vor (zumindest was die Deko angeht, das Kochen überlasse ich dann doch lieber den Profis in der Kombüse und auch sie sind emsig dabei!).Uschi zaubert diverse Schätze aus ihrer Dekokiste hervor, mit der wir die Tische maritim ausstaffieren und alles fein machen für das große Fest. Während wir unter Deck Arbeit wegschaffen, sorgt der Rest oben  dafür, dass die Alex ablege- und schleusenbereit gemacht wird. Dann heißt es Anker gehisst und zurück gen Heimathafen. Der Wind pustet kräftig und schiebt das Heck beim Anlegen immer wieder von der Pier weg. Doch schlussendlich gelingt es unserem Kapitän Harald bei diesem starken Wind unter erschwerten Bedingungen anzulegen und die Gangway kann heruntergelassen werden. (Sie ist allerdings auch die Einzige mit Landkontakt. Wir anderen dürfen nach aktuellen Coronabedingungen erst morgen von Bord, haben momentan aber auch noch gar kein Interesse das Schiff zu verlassen!).

Denn schließlich erwartet uns heute Abend das groß angekündigte Käpt’nsdinner. Pünktlich um18:45 gibt es den Begrüßungssherry. Harald würdigt die gesamte Mannschaft und unser frischgebackene Leichtmatrose   dieses Törns wird beglückwünscht, (ein 7-3-1 auf Matthias‘  ‚Danke‘‚ Bitte‘!!!!!!!). Und dann beginnt das opulente Schmausen. Heute bedient der Stamm, was für eine Ehre. Im maritimen Look überbieten sich Christian, Boris und Eike in Zuvorkommenheit und legen ihren Wachen die Köstlichkeiten vor, die Oskar und Uwe aus dieser kleinen Kombüse zaubern. Parallel arbeitet in   der Pantry die ‚Spül-Maschine‘, denn unsere Maschinisten stellen das Abwaschteam! Danke an euch alle: Das war so unvergesslich schön (und megalecker).

Wie  extrem schön es schließlich wurde, damit hat wohl niemand gerechnet, sind wir doch, seit letzten Jahr bedingt durch die Pandemie, komplett auf Partyentzug. Die Wachen ehren ihre Toppsis, mit Hilfe von durch Bordmittel gezimmerten und gewerkelten Erinnerungsbilderrahmen, mit fetzigen Percussioneinlagen, selbst gedichteten Abschiedsliedern und einem spontan eingeübten Rhythmicalder Gesamtmannschaft für die Kombüse: ‚Ein Hoch auf die Küche‘ ! Den krönenden Abschluss des Darbietungsteils liefert Tom mit seinem Akkordeon und wechselnden Backgroundcombos (Falls Uschi, Uwe und Oskar die Küche und Pantry mal über haben, können sie sich zu einem Trio zusammenschließen!). Was für ein Genuss in einer großen Gruppe gemeinsam zu Singen. Das ist in diesen besonderen Zeiten der pure Luxus.   Jede Minute dieses Abends brennt sich in die Reiseerinnerung ein und wird bei vielen von uns wohl noch lange nachhallen.

Und da ich mich mit dem heutigen Tagesbericht (den ich schon wieder zu Hause am Schreibtisch in Bremen schreibe) als Schreiberin dieses Törns aus diesem Blog verabschiede, fasse ich den 23.4.gleich noch kurz mit zusammen:

Wir werden von Möwengeschrei und Wellenrauschen aus der Konserve früh am Morgen nach einer kurzen Nacht geweckt (Jürgen, unser ‚Weck-DJ‘ des Törns beim allgemeinen Wecken, hat wieder eine passende Musik herausgesucht). Ein letztes Mal die frisch gebackenen Brötchen von Oskar genießen, noch mal plauschend beim Frühstück beieinander sitzen, die Kammer putzen, packen, E-Mailadressen und Fotos austauschen…tja und dann heißt es Abschied nehmen und tatsächlich die Gangway nach zwölf erlebnisreichen Tagen beschreiten. Schnief…Für viele von uns ist sicher: Das war nicht das letzte Mal auf der Alex II.

Ina aus und zurück in Bremen