Törnnummer 114.22
Kapitän Arno Schlamelcher
10.Mai 2022, Bericht Tag 02
Nach einer recht ruhigen Nacht in der nur die Hafenwache aufzuziehen hatte, folgte morgens um 7 Uhr das „Allgemeine Wecken“. 16 Grad, etwas bedeckt aber trocken. 07.30 Frühstück mit der Ansage von Kapitän Arno, dass wir um 10 Uhr ablegen würden. Um 08.30 Treffen sich die Wachen wachweise an Deck. Im Fall der 8-12 Wache fehlte noch die Einweisung ins Setzen der Segel.
Hierfür musste wieder einmal das Vorstengestag herhalten.
Um 10 sind alle Wachen auf ihren jeweilgen Positionen und bereit zum Ablegen. Um ca Viertel nach 10 sind wir von der Kaje los und auf dem Weg durch den Hafen zur Kaiserschleuse um aus dem Hafen in die Weser einzulaufen. Ankunft in der Schleuse gegen 10.45, Auslaufen aus der Schleuse gegen 11.30. Damit sind wir offiziell auf dem Weg nach Norden bzw. fürs erste Richtung Fahrwasser „Alte Weser“.
Gegen 13 Uhr sind Innenklüver, Großstengestag und Besanstag gesetzt aber leider auch der Schandkegel (aka Maschinenkegel), um deutlich zu machen, dass wir leider noch nicht segeln.
Dies ändert sich auch erst gegen 15 Uhr als wird das Fahrwasser verlassen und die offene See erreichen. Bei weiterhin 3 gesetzten Stagsegeln und den neugesetzten Marsen heißt es:
Maschine aus! Wir segeln.
Etwa zeitglich kommt Helgoland an Steuerbord voraus in Sicht. Im Laufe des Tages liegt es dann querab und anschließend achteraus. Selbst um Mitternacht sieht man noch das Leuchtfeuer auf dem Oberland.
Leider müssen wir wenige Stunden später unser schönes Segelschiff wieder in ein Motorboot
verwandeln, da der Wind von zu weit gegen an kommt, als das wir weiter segeln könnten. Und abfallen um den Wind achterlicher zu bekommen geht leider nicht. Seltsamerweise ist da an Steuerbord so eine Insel im Weg.
So fahren wir die nächsten Stunden unter Maschine weiter und dies führte leider aufgrund des Seegangs zu einigen Ausfällen in der Besatzung. Pünktlich zur Abendwache der 8-12 segeln wir dann allerdings doch wieder auf nordwestlichem Kurs.
Hoffentlich bleibt es nun dabei. Wind ist schließlich genug da, nur muss eben auch die Richtung passen.
Grüße von See von Kapitän Arno, Maris und der gesamten Crew.