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06.01.2022 – Ereignisreiche Tage….

Nachdem sich die Maschinen Crew die letzten Tage bei den Berichten austoben konnte, meldet sich nun die Deckscrew auch mal wieder. Im Oktober zu Beginn der Class Afloat Törns lagen wir noch in Bremerhaven und träumten vom irgendwo im nirgendwo. Mittlerweile sind wir seit fast 3 Monaten unterwegs und haben schon viel erlebt.

Wie Ihr bereits wisst, haben wir die Weihnachtsfeiertage mit reichlich Programm verbracht. Am 26.12. sind wir wieder in den normalen Bordalltag gestartet. Gegen Mittag fuhren wir eine Halse und änderten den Kurs nach Süden. Die Entscheidung war gefallen, wir werden nach dem Äquator suchen.
Zu diesem Zeitpunkt war unsere Position etwa auf 15° nördlicher Breite, sodass wir einen Weg von etwa 900 Meilen vor uns hatten.  Der Bootsmann sorgte dafür, dass die Tage nicht langweilig wurden und so waren Crew und Trainees fleißig mit Wartungsarbeiten beschäftigt.
Auf den Kanaren hatten sich einige der Schüler Ausrüstung zum Angeln organisiert und verbrachten so viel ihrer Freizeit auf dem Achterdeck, mit dem Versuch einen Fisch zu fangen. Beim ersten Biss ging der Fisch noch verloren, kurz bevor er an Deck gebracht werden konnte. Mit verbesserter Technik gelang es beim zweiten Biss ein etwa 1m großes Exemplar einzuholen. Es gab fangfrisches Sushi an Deck und ein wenig gebratenes Filet für die erfolgreichen Fischer.

Die anstehenden Sicherheitsübungen wurden erfolgreich und informativ durch den Stamm abgearbeitet und somit näherten wir uns dem Neujahr. Silvester wurde in geselliger Runde und einem Konzert durch Class Afloat eingeläutet. Das obligatorische „Dinner for one“ wurde erst live von Olaf und Katrin vorgeführt und im Anschluss von den begeisterten Trainees noch als Video im Original geschaut. Die Kombüse zauberte ein Büffet, was kurz vor Mitternacht geplündert wurde. Um Mitternacht selbst wurde mit einem alkoholfreien Punsch angestoßen und unser Bäcker Andreas spendierte jedem ein großes augenzwinkerndes Marzipan-Glücksschwein. Was für eine tolle Überraschung!

Ungefähr 5 Grad nördlich des Äquators kamen wir in das Gebiet der intertropischen Konvergenzzone und somit unbeständigere Winde und deutlich mehr Wolken, was bei Temperaturen um 30°C für erfrischende Regenschauer sorgte. Die Geschichten aus der Schule, dass es am Äquator immer regnet, stimmen tatsächlich. Und somit verbrachten wir alle einige Nachtwachen Dank eines tropischen Schauers pitschnass an Deck.

Der Neujahrstag brachte für uns das nächste Highlight. Um 19:38 Uhr überquerten wir mit viel Gejohle und 10 Knoten (Dank einer Regenbö) schließlich den Äquator. Für die meisten von uns ein Novum und somit wurde die anstehende Äquatortaufe ein größeres Event. Es gab viele lachende Gesichter sowie diverse neue Frisuren und für jeden bisher nicht getauften einen neuen Namen.

Es grüßen die Langzeitfahrer der 0-4 Wache

 

Datum:                                31. Dezember 2021

Mittagsposition:              02° 47,3’ N, 035° 55,6’ W

Das Wetter:                      Schwülwarm, 28 Grad, Regenschauer