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TÖRN 165.20 – Position 06.09.2020

Datum:                           06.09.2020

Mittagsposition:           56 47,6 N 012 05E
Das Wetter:                   Westwind mit 5 Windstärken, 16 Grad

 

Der Weg ist das Ziel

Heute in aller Früh sind wir in Sichtweite von Schloss Kronborg vorbeigekommen. Zumindest konnte man mit der richtigen Peilung den Ort von weitem Erkennen.  „Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage“, die sich darauf bezieht, dass Hamlet hier den Mörder seines Vaters rächen wollte, was – flapsig gesagt – in die Hose ging. Auch wenn von Schloss Kronborg keine Gefahr mehr ausgeht, haben wir uns unter grünen Segeln schnell auf die Socken gemacht und das Weite gesucht. Hmm, naja, die Weite des Kattegats eben.

Und da passierte, was passieren musste: Wir kamen immer näher ans Festland. Jetzt sind wir uns nicht sicher, ob erst dort gemerkt wurde, dass wir uns verfahren haben? Aber nein! Der Kapitän versichert uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auf jeden Fall kam das Kommando „Klar zu Wende“! Die 0-4 Wache hatte es sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Roten Salon gemütlich gemacht und wurde mit ‚könnt Ihr kurz mal mit anfassen?‘ wieder an Deck gerufen. Auf keinen Fall wollten wir mit dem Festland kollidieren – gerade jetzt nicht, wo wir auf unserer (soweit das möglich ist) nachgewiesen-coronafreien-Trutzburg unterwegs sind.

Es war durchaus eine Herausforderung mit einer kleinen Crew als erstes Manöver auf einem Rahsegler eine Wende zu fahren. Aber wie Ihr lesen könnt: wir sind mutig! Auch wenn im Moment gefühlt mehr Stammcrewmitglieder als Trainees seekrank sind. Egal, die Wende muss versucht werden. Und weil es im ersten Anlauf nicht geklappt hat, haben wir einfach spontan eine Halse hinten drangehängt. Wir können also mit Fug und Recht behaupten, wir sind als erstes Manöver einen grandiosen Wendehals gefahren. Wer kann da schon mithalten.

Und dann sind wir einfach wieder zurückgefahren. Der Weg ist das Ziel!

Es grüßen Kapitän Harald, Christine und der Rest der Crew