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TÖRN 137.19 – Position 16.07.2019

Position: 57°56,1’N 7°15,1‘O

Luft: 20,5°C

Wasser: 17°C

Wind: Süd-West 2

Um 7 Uhr werde ich geweckt. Heute kann ich ganz normal die Wache gehen.

Beim Wachwechsel stehen sich die stehende Wache und die beginnende Wache gegenüber. Dann wird die Anwesenheit kontrolliert. Die stehende Wache ruft so laut sie können „Gode Wacht“ und die beginnende Wache antwortet mit „Gode Ruh“. Ab dem Moment sind wir dann die stehende Wache.

Zuerst werden die Aufgaben verteilt vom Toppsi. Ich gehe als erstes Ausguck. Das bedeutet, ich stehe ganz vorne im Bug und beobachte alles, was im sichtbaren Umkreis zu sehen ist. Wenn ein neues Schiff, ein anderes schwimmendes Objekt, ein Leuchtturm oder Land in Sicht kommt, melde ich das dem Steuermann. Gemeldet wird in „Strich“. Was von hinten kommt, muss nicht gemeldet werden, aber unser Steuermann Ole freut sich über jede Meldung. Wenn am Ruder geglast wird, muss der Ausguck vorne an der Glocke das Glasen wiederholen. Alle halbe Stunde ein Schlag mehr. Nach einer Stunde werde ich abgelöst.

In unserer Abendwache setzen wir Segel, brassen und fahren eine Halse zusammen mit zwei Wachen (4-8 und 8-12). Das klappt sehr gut. Toppsi und Steuermann sind zufrieden.

Später in der Wache bin ich Rudergänger. Eine Stunde Kurs halten. Der Rudergänger bekommt bei der Übergabe den aktuellen Kurs und die Gradzahl des Ruders angesagt und wiederholt sie. Wenn ein neuer Kurs angelegt wird, bekommt der Rudergänger den Kurs vom Steuermann gesagt und wiederholt ihn.

Wenn er den neuen Kurs hat, sagt er Kurs liegt an. Wir fahren hoch am Wind und haben eine Schräglage von 20 Grad. Unsere Geschwindigkeit ist 9,4 Knoten. Das zerrt an den Kräften für alle über und unter Deck. Bei diesem Seegang ist vielen mulmig. Am Schlimmsten hat es die 0/4-Wache getroffen, da sind 6 Leute seekrank. Trotzdem ist es das wofür wir hier sind und was wir wollen: Wind, Wasser, Segeln.

Um 23 Uhr fangen wir an, alle Segel wegzunehmen. Wir kommen jetzt in Landnähe und fahren unter Motor weiter.

Liebe Grüße,
Christiane und die Crew der ALEX 2