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184.21 – 12.07.2021 – Ob wohl die Biervorräte reichen …

Tagesbericht

Törn:                                    184.21

Datum:                                12.07.2021

Mittagsposition:              Travemünde, Ostpreußenkai

Das Wetter:                      Knapp über 20 Grad, abwechselnd bewölkt und sonnig

Titel/Überschrift:            Ob wohl die Biervorräte reichen …

Da ich gestern Abend schon angereist bin und in Travemünde übernachtet habe, so wie die meisten, war die Anreise bzw. Ankunft heute Morgen auf der Alex-2 sehr entspannt. Zwischen 8 und 9 Uhr sollten die Trainees einschiffen – so wird das in der Bordsprache genannt. Bei der gestrigen Anreise habe ich mir noch zwei Stunden gegönnt, Lübeck und des Weltkulturerbe Holstentor anzuschauen. Die Stadt an der Trave ist wirklich sehenswert. Und Travemünde ist ein schicker Urlaubsort direkt an der Ostsee, gefällt mir. Nachdem ich dann mein Auto im Langzeitparkplatz am Hafenhaus, Skandinavienkai geparkt hatte, ging ich an Bord.

Das Corona-Konzept der Alex-2 ist vorbildlich! Alle Besatzungsmitglieder kamen mit einem Schnelltest an Bord, der nicht älter als 48 Stunden war – alle Tests waren natürlich negativ. Direkt bei Ankunft auf dem Schiff wurden wir von unserem Schiffsarzt Axel getestet. Alle Tests waren ebenfalls negativ. Damit sind wir Corona frei. In 3 Tagen werden wir erneut getestet. Das Konzept ist so genial, da könnte sich die Bundesregierung eine Scheibe davon abschneiden!

Die Kammern zugeteilt und jeder hat sein Bett frisch bezogen. Und ich war mir so sicher, dass ich an alles gedacht und nichts vergessen hatte. Komisch, wo war bzw. ist denn meine Zahnbürste? Eine kurze Whatsapp-Nachricht nach Hause bestätigte meinen Verdacht. Zum Glück gibt es gegenüber vom Anlegeplatz der Alex-2 einen Rossmann. Dann gab es auch schon bald Mittagessen: Chili con Carne mit Nudeln, hm … lecker. Soll ich jetzt anfangen Lobeshymnen auf unser Küchenduo Frank und Frank zu singen!? So wie das anfängt wird es bestimmt noch viele Möglichkeiten dafür geben.

Nach dem Mittagessen kam dann auch irgendwann der LKW mit der Verpflegung – 4 Paletten Proviant. Nachdem die Paletten mit dem Hubwagen vom LKW abgeladen und vor der Gangway abgestellt waren, bildeten wir eine Menschenkette und „transportierten“ Packung für Packung auf die Alex-2. Ich frage mich ernsthaft, ob wir von den Ameisenvölkern abgeguckt oder die von uns gelernt haben!? Auf jeden Fall versammelte sich eine Traube von Menschen vor der Alex-2, die dieses „Schauspiel“ beobachteten und für ihre eigenen Urlaubserinnerungen bildlich festhielten. Wir sollten uns überlegen, ob wir künftig nicht vielleicht den „Hut herumgehen“ lassen …

Auf dem Schiff wurde der Proviant von unserem Koch Frank gemeinsam mit unserem ersten Offizier Harald kontrolliert, die Positionen einzeln abgehakt, bevor er dann tief im Schiffsbauch verschwand, also gebunkert wurde. Die einzige, berechtigte und vor allem wichtigste Frage war und ist, ob eine Palette Bier – insgesamt waren es, wie erwähnt, 4 Paletten Proviant – tatsächlich ausreicht.

Nach dem Abendessen war zum Schwimmen aufgerufen. Ich gehörte auch zu den Mutigen und bin ganz stolz auf mich. Doc Axel musste erst noch eine (neue) Badehose kaufen – aber das ist eine andere Geschichte. Nach dem ersten Gedanken, dass das Wasser doch etwas frisch ist, stellte sich die Ostsee doch als erstaunlich angenehm heraus. Wir hatten viel Spaß in den Wellen, die sich am Strand bis zu knapp einem Meter aufbauten. Wir blieben zusammen und schwammen auch nicht zu weit hinaus – Sicherheit geht vor. Nach etwa einer halben Stunde waren wir alle ausgepowert und gingen zurück auf unser Schiff. Zurück auf dem Schiff wurde die Hafenwache für die Nacht eingeteilt und gegen 22 Uhr die Gangway hochgezogen.

Es kann doch nicht sein, dass sich jetzt schon das Gefühl von „zu Hause sein“ einstellt!? Wobei … warum (eigentlich) nicht …