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102.21 – 18.01.2021 – Durch den Großen Belt

Datum:                         18.01.2021

Mittagsposition:       053°52,54,9’N 010°54,4’E

Wetter:                       2°C, 4 Bft S, bewölkt

Durch den Großen Belt

 

Für die 0-4er Wache begann der Tag herrlich früh um Mitternacht. Nur selten gab die dichte Wolkendecke einen Blick auf den nächtlichen Sternhimmel frei. Während wir mit südlichen Winden gen Norden segelten, fielen nur wenige Manövertätigkeiten an, das Brassen blieb natürlich nicht aus. Im schwachen Schein der Positionslichter war mittelstarker Schneeregen zu erkennen, das dicke gummierte Ölzeug hielt uns ihn zuverlässig vom Leibe. Auch Wind und Wellen waren nicht sonderlich stark, sodass sich die Wetterbedingungen dieser Nacht wahrlich noch als „gut“ beschrieben ließen.

 

Schon bei der nächtlichen Wachablöse waren die Lichter der Großen Beltbrücke deutlich erkennbar. Dennoch sollte es noch mehr als drei Stunden dauern, bis wir sie schließlich erreichten. Lange Zeit schien die Brücke nicht näher zu kommen, bis sie ab etwa 0230 rasch immer größer wurde, und wir sie schließlich um 0300 unterquerten. Zweifelsfrei war es eine eindrucksvolle Erscheinung. Schienen die Masten der „Alexander von Humboldt II“ im freien Seeraum noch so riesig zu sein, wirkten sie im direkten Vergleich mit dieser kilometerlangen und Dutzende Meter hohen Brücke doch mehr wie verschwindend kleine Zahnstocher. Schnell jedoch ließen wir dieses imposante Bauwerk mit seinen belebten und beleuchteten Ufern hinter uns und stießen weiter vor in Richtung des dunklen Kattegats.

 

Später am Tage enterten wir übungsmäßig auf, legten dabei auf verschiedene Rahen aus und verweilten kurz dort, um uns an den Aufenthalt in der Höhe zu gewöhnen. Die 12-16er Wache verlief ohne größere Manöver, das Wetter jedoch hatte sich ein wenig verschlechtert. Es war kälter und windiger geworden. Der Schneeregen hatte seine Schneekomponente verloren, und auch der Seegang hatte leicht zugenommen. Wir waren im Kattegat angelangt.

 

 

Es grüßen von Bord der „Alexander von Humboldt II“

 

OGefr. (OA) Esser, Kapitän Immo von Schnurbein und die gesamte Besatzung.